5 News, die du trotz Silvesterkater nicht verpasst haben solltest

Feuerwerk zu Silvester am London Eye

Das wäre also auch geschafft: 2018 ist vorüber, willkommen im neuen Jahr! Unser Lieblingsvorsatz: sich über die ein oder andere unnötige Vorschrift hinwegsetzen und einfach selbst neue Regeln aufstellen. So wie rund 70 Einwohner und Besucher im spanischen Dorf Villar de Corneja. Sie haben wieder einmal den Jahreswechsel schon um 12 Uhr mittags gefeiert. Der Grund: Die 37 Dorfbewohner und -bewohnerinnen sind im Schnitt über 80 Jahre alt und wollten laut Bürgermeisterin Carmen Hernández Rollan um Mitternacht längst im Bett sein.

Auch manche der anderen Themen in unseren ersten Hangover News des neuen Jahres handeln von Leuten, die um ihr Recht kämpfen: etwa die zwei 15-Jährigen, die sich ein Auto gekauft haben und damit rumfuhren – und die die Polizei damit zu einem seltsamen Symbolbild inspiriert haben. Nicht loswerden werden wir im neuen Jahr offenbar Rassisten und Rechtsextreme: In Bottrop hat ein Mann mehrere Menschen angefahren – offenbar aus rassistischen Gründen – und in Chemnitz ist das Gelände eines Sportplatzes mit mehr als 1.000 Hakenkreuzen beschmiert worden.

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Hier ist unser Nachrichtenüberblick mit 5 Geschichten der letzten Tage, die du nicht verpassen solltest. Frohes Neues!

Silvester: Der Preis für das beste Troll-Feuerwerk des Jahres geht nach London

In Deutschland war die Debatte über Sinn und Unsinn von Raketen und Böllern dieses Jahr umfangreich und langwierig wie nie. Am Ende hat es dann wieder in vielen Städten Verletzte gegeben, leider nichts Neues also. Ebenfalls unschön: In Leipzig wurden Autos angezündet und Unbekannte schmissen Farbbeutel auf eine Außenstelle des Bundesgerichtshofs und Fenster des Gebäudes ein.

Blicken wir stattdessen nach Großbritannien: Dort hat die Stadt London ein Feuerwerk veranstaltet und unter anderem das berühmte Riesenrad London Eye in Szene gesetzt. Zur Erinnerung: London hat ja einen Bürgermeister der sozialdemokratischen Labour Party, Sadiq Khan, ein EU-Befürworter und Kämpfer für eine zweite Volksabstimmung über den Brexit. Und so war es dann auch für ihn völlig in Ordnung, dass das Riesenrad für einen kurzen Moment so aussah wie die dunkelblaue Europafahne mit den zwölf Sternen im Kreis.

Das komplette Feuerwerk gibt es im Youtube-Channel der BBC.

Ermittelnde sollen Amokfahrt von Bottrop als terroristischen Anschlag einordnen

Wenige Minuten nach dem Jahreswechsel hat ein Mann in Bottrop versucht, mehrere Menschen zu überfahren. Der 50-Jährige fuhr unter anderem in eine Gruppe von vier Personen mit Syrern und Afghanen. Insgesamt wurden fünf Menschen verletzt, eine 46 Jahre alte Frau schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr. Laut Polizeimitteilung hat der mutmaßliche Täter bereits bei der ersten Vernehmung rassistische Motive zugegeben – die Behörde selbst nennt sie “fremdenfeindlich”. Darüber hinaus lägen Hinweise über eine psychische Erkrankung des Mannes vor. Herbert Reul, Innenminister in Nordrhein-Westfalen sagte, der Täter habe die “klare Absicht (gehabt), Ausländer zu töten”. Der Tagesspiegel zitiert aus Sicherheitskreisen, dass vermutlich die Bundesanwaltschaft weitere Ermittlungen übernimmt. Die Tat werde demnach als terroristischer Anschlag eingestuft, vergleichbar mit der eines radikalisierten Islamisten.

Online drehte sich dann gestern auch Teile der Debatte darum, wie allgemein mit rechter Gewalt umgegangen wird. Immer wieder kommt schließlich bei solchen Taten die Frage auf, ob sie die gleiche Aufmerksamkeit wie extremistische Verbrechen von Muslimen bekommen.

Rechte schmieren mehr als 1.000 Hakenkreuze auf Sportplatz

Rassistisch-nationalistischer Kackscheiss zum Zweiten: In Chemnitz haben Unbekannte rund um einen Sportplatz insgesamt 1.049 Hakenkreuze geschmiert. In langen Reihen prangen die Nazi-Symbole unter anderem auf den Torpfosten und den Mannschaftsbänken am Spielfeldrand. Es ist laut Bild nicht das erste Mal, dass das Vereinsgelände heimgesucht wurde: Im November hatte jemand über 300 rechte Symbole hinterlassen, im Juni 2016 waren es mehr als 100.


Auch bei VICE: Chaos in Chemnitz


Netflix nimmt kritische Comedy aus dem Programm

Nicht so gut beginnt das Jahr für Netflix. Der Streaming-Dienst hat in Saudi-Arabien eine amerikanische Comedy-Show aus dem Programm gestrichen, die sich über den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman lustig macht. In Patriot Act with Hasan Minhaj reißt der Gastgeber Witze, die den feudalen und wenig demokratischen Herrschern offenbar nicht so richtig schmecken: über den Militäreinsatz im Jemen und die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi.

Man habe auf eine rechtskräftige Aufforderung reagiert, sagte eine Netflix-Sprecherin in einem ersten Statement. Na dann.

15-Jährige kaufen Auto und fahren ohne Führerschein heim

220 Euro? Klingt eigentlich sowieso schon nach einem fragwürdigen Preis für einen Gebrauchtwagen. In Niederbayern hat aber laut Facebook-Posting der Polizei wohl genau dieser Preis dafür gesorgt, dass sich zwei 15-Jährige für den Wagen interessiert haben. Sie kauften ihn und fuhren damit heim – natürlich ohne Führerschein. Zwischendurch schraubten sie von einem anderen Fahrzeug ein Nummernschild ab, bevor sie dann bei der Weiterfahrt einem Zeugen auffielen, der sie der Polizei meldete. Die beiden müssen sich nun für eine ganze Liste an Straftaten verantworten: Fahren ohne Versicherung, ohne Zulassung und ohne Führerschein sowie Diebstahl der Kennzeichen.

Liebe Polizei, wir hätten da aber noch eine Frage: Woher bekommt Ihr den bitte diese Early-Nullerjahre-Videospiel-Symbolbilder?

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