Nimo, warum tragen Rapper Fußball-Trikots?

Es ist eine leicht surreale Gruppe, die hier durch das unübersichtliche Raumschiff Allianz Arena geführt wird. YouTuber, Instagrammer, Blogger und eine Handvoll Musik-Menschen traben schnellen Schrittes in Richtung Adidas-Loge. Der Sportartikel-Hersteller hat zum Saisonabschluss der Bayern eingeladen und will uns den neuen Bayern-Dress vorstellen. Chef-Trikotdesigner Jürgen Rank, im Nebenjob wandelndes Fußballlexikon, erklärt, dass rund zwei Jahre Arbeit in die Produktion eines neuen Trikot-Designs fließen. Recherche zu Geschichte von Stadt und Verein, Umfragen bei Spielern, Fans, Kit-Managern, erste Entwürfe, Absprache mit Vorstand und und und.

Einer der wichtigsten Punkte: Fokus-Gruppen. Also: “Jungs und Mädels, die in den sogenannten Key-Citys shoppen gehen, um zu schauen: Was kaufen sie sich und warum kaufen sie es sich? In London gehen wir mit den Jungs kicken und gucken, was sie anhaben”, erklärt Jürgen Rank. “Das sind weniger Trainingsklamotten, sondern Sachen, mit denen sie in der U-Bahn fahren, zur Schule gehen und die sie abends zum Kicken anziehen.”

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Bei all den Schilderungen steht Nimo neben mir und lauscht gespannt. Der 21-jährige Rapper könnte ebenso in diese Fokus-Gruppe passen. Nimo gehört zur neuen Generation Straßenrappern, die verstanden haben, dass Stilsicherheit und das Ausloten neuer Grenzen gefragter sind als formelhafte Rhyme-Patterns. Nimo singt, tanzt, rappt, nuschelt und weiß schlicht und ergreifend, was gut aussieht – und ankommt. Zeugnis dafür sind seine 452.000 Instagram-Follower oder 10 Millionen Views seines Hits “LFR”. In seinen Videos trägt er häufig Trikots und Fußball-Trainingsanzüge. In einer ganzen Generation sportaffiner Rap-Hörer haben sie das Basketball-Jersey abgelöst.

Hier könnt ihr auf VICE Sports das ganze Nimo-Interview lesen, in dem er unter anderem über die lebendige Verbindung zwischen Fußball und Rap spricht.