Popkultur

Wir legen uns bereits jetzt fest: Das ist das unterhaltsamste Neonazi-Video des Monats

“Das System ist am Ende. Wir sind die Wende”, hallte es am Wochenende durch die Straßen von Rathenow, einem Städtchen im Westen Brandenburgs. Die “Wende” der Zivilisation war ein verstrahlter Haufen von Rechtsradikalen, die einen spontanen Aufmarsch veranstalteten. Ganze 14 Leute hatten sich für den “Nationalen Widerstand” versammelt. Hinter einer Fahne “N.S Havelland” – das Setzen von Punkten ist aber auch kompliziert – marschierten sie “frei, sozial und national” für “Deutschland den Deutschen”. Was den Neonazi eben so beschäftigt. Das hört sich erstmal traurig an, doch ein Video des Auftritts versüßt uns die braune Suppe.

Die Slapstick-Sause der Truppe auf ihrem einstündigen Marsch durch Rathenow – den der Presseservice Rathenow hier ausführlich rekonstruiert hat – hält einige Lacher bereit. Dieser wird von Marschformationswechseln und durchaus tiefgründigen Redebeiträgen begleitet. Wir haben nicht alles verstanden, aber dass ein Uli wegen seiner Essgewohnheiten in der Gang gemobbt wird. Neben Parolen wie “Kriminelle Ausländer raus – und die Merkel hinterher” soll ein Mann laut örtlicher Polizei auch den Hitlergruß gezeigt haben.

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Wenig später versuchte die Polizei, dem Treiben – wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz – ein Ende zu setzen. Die eisernen Widerstandsbummler wehrten sich jedoch durch konsequentes Weitergehen. Nachdem die Verstärkung für die überforderte Dorfpolizei eintraf, erhielten die “14 Versammlungsteilnehmer” einen Platzverweis und die Polizei stellte nach eigenen Angaben unter anderem “eine Fahne, ein Transparent, ein Megafon, über 120 Feuerwerkskörper und über 100 Aufkleber” sicher. Zusätzlich ermittelt sie wegen des Verdachts der Volksverhetzung sowie dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Zum Abschluss des Aufmarsch kam es dann doch noch zu einem cleveren Fazit von zwei braunen Einfallspinseln.

“Wir sind doch die Bösen”, so der eine zum anderen.

“Ja, das sind wir immer.”

Und da, das müssen wir ihm lassen, hat er Recht.

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