„Wir haben keine Angst“—Paris trauert um die Zeichner von Charlie Hebdo

Lest hier alles rund um den Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris: #JeSuisCharlie

In Paris versammelten sich gestern nachmittag 35.000 Menschen auf dem Place de la République zu einer Mahnwache für die ermordeten Charlie Hebdo-Journalisten. Viele von ihnen hielten improvisierte Schilder hoch, andere trugen bereits „Je suis Charlie”-Anstecker („Ich bin Charlie”) an den Jacken. Wieder andere standen einfach schweigend mit einer Kerze in der Hand.

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Wir haben außerdem mit Fritz Jergitsch, dem Gründer der Satireseite Die Tagespresse, über die Geschehnisse in Paris gesprochen.

Auf vielen Schildern sah man die berühmte Titelseite, auf der ein Muslim einem Charlie-Hebdo-Zeichner einen inbrünstigen Zungenkuss gibt. Darunter steht „Die Liebe ist stärker als der Hass”—die Seite war als Reaktion auf einen Brandbombenanschlag gegen das Magazin im Jahr 2011 erschienen.

Adrien, 23, hält ein Poster, auf das er „Charb ist frei gestorben”. Stéphane Charbonnier ist einer der Karikaturisten, die gestern ermordet wurden. VICE News erklärte Adrien, was er damit meint: Charb „wusste, dass er bedroht wird, aber er hat weiter das getan, was er für richtig hielt. Ich werde vielleicht nie ein Hundertstel von dem tun, was er getan hat, aber das Mindeste ist, heute zu kommen.”

Immer mehr Menschen stießen spontan zu der Versammlung. Viele hatten sich in sozialen Medien verabredet. Aber selbst als sich schon über zehntausend Menschen versammelt hatten, waren auf dem Place de la République nur leise Gespräche zu hören. Manche Menschen halten Kugelschreiber hoch, viele machen es ihnen nach.

Schließlich wurde die Stille von dem Ruf „Charlie” unterbrochen, der wie eine La-Ola-Welle durch die Menge ging. Auch „Meinungsfreiheit” hört man immer wieder. Irgendwann tauchte unter dem Applaus der Menge der Schriftzug „Keine Angst” in Leuchtbuchstaben auf dem Platz auf.