Seit Jahrzehnten ist die Robbenjagd in Kanada heftig umstritten. Tierschutzorgansiationen fordern ein Ende der Robbenjagd; gleichzeitig kämpfen Familien in Nunavut, Neufundland und auf den Magdaleneninseln dafür, ihre Tradition der Jagd zu erhalten. Die EU und die USA haben den Handel mit Robbenprodukten verboten, doch in der kulinarischen Szene Kanadas gibt es in den letzten Jahren ein gesteigertes Interesse an nachhaltig gefangenem Robbenfleisch.
Wir wollten mehr darüber erfahren und haben unseren Korrespondenten Adam Gollner auf die Reise geschickt, um sich mit den Hauptakteuren der Debatte zu treffen. Er fuhr in die atlantischen Provinzen und traf sich mit einigen kanadischen Top-Köchen, für die Robbenfleisch ein fester Teil der kulinarischen Identität Kanadas ist. Er begleitete Inuit-Jäger bei der Robbenfang in Iqaluit und erfuhr, welche zentrale Rolle Robben beim Leben in der Arktis einnehmen.
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Außerdem traf er sich mit offiziellen PETA-Vertretern in New York und mit Vertretern des International Fund for Animal Welfare in Montreal, einer internationalen Tierschutzorganisation. Für sie ist die Robbenjagd eine grausame, antiquierte Tradition. Die Menschen, die jedoch mit den Robben leben, behaupten, dass Tierschutzorganisationen noch andere Beweggründe haben, sich in die Robbenjagd einzumischen.