Ich selbst bin damals ja als ein Mitglied der No-Dad-Crew ohne Vater aufgewachsen und obwohl ich abgesehen von Sitcom-Charakteren nie ein männliches Vorbild hatte, versuche ich nun seit sechs Jahren, trotzdem der beste Vater der Welt zu sein. Die Wahrheit ist aber, dass ich (wie meisten anderen Leute auch) eigentlich keine Ahnung habe, was zum Teufel ich da eigentlich mache. Die meiste Zeit improvisiere ich einfach nur! Zwar habe ich vor der Geburt meiner Kinder auch unzählige Erziehungsbücher gelesen, aber die waren keine wirklich große Hilfe. Im Grunde haben sie in mir nur den Gedanken aufkommen lassen, dass ich am Arsch bin und meine Kinder eines Tages aus Versehen umbringen werde.
Nachdem mein erster Sohn auf die Welt gekommen ist, habe ich mich deswegen sofort dazu entschieden, einen humorvollen Erziehungs-Guide mit den schlechtesten Tipps aller Zeiten zu schreiben, damit andere erstmalige Väter nicht so viel Schiss wie ich haben müssen. Seit mehr als einem halben Jahrzehnt schreibe ich nun schon kleine Notizen von all den Sachen auf, die ich in diesem Zeitraum dazugelernt habe. Hier ein paar Beispiele:
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– Erzähl deinen Kindern, dass es bei euch zu Hause spukt und total wichtig ist, dass sie im Bett bleiben und sich unter der Decke verstecken, falls sie nachts irgendwelche Geräusche hören—ansonsten fressen die Geister ihnen das Gesicht vom Schädel und bringen sie um. Das Ganze hat folgenden Vorteil: Wenn du mit deiner Frau schläfst und dabei der Boden und das Bett knarzen und quietschen, dann kommen deine Kinder nicht ins Schlafzimmer, um dem Lärm auf den Grund zu gehen.
– Wenn deine Kinder gerne mit deinem Smartphone rumspielen, dann lüg sie einfach an, wenn sie fragen, wo sich das Handy befindet. So sind sie stundenlang mit der Suche beschäftigt.
– Das Erfolgsgeheimnis beim Töpfchen-Training besteht darin, alle verfügbaren Spielekonsole an einen Fernseher im Badezimmer anzuschließen. Wenn man seinen Kindern dann noch sagt, dass sie nur zocken dürfen, wenn sie auf der Toilette sitzen, dann haben sie einen Ansporn, das Klo wirklich zu benutzen.
Als ich mich durch meine ganzen dummen Tipps blätterte, wurde mir klar, dass das Buch eigentlich nicht nur meine Sichtweise in Sachen Kindererziehung enthalten sollte. Deshalb begann ich damit, Dutzende meiner Freunde zu deren Erfahrungen als Eltern zu befragen. Und so präsentiere ich euch jetzt (halbwegs) ernst gemeinte, witzige und absurde Ratschläge von 13 meiner besten Kumpels, die zufällig auch noch Pro-Skater und verdammt gute Väter sind.
„Wenn sie alt genug sind, um zu sagen, dass sie wie ein Erwachsener behandelt werden wollen, dann schmeiß sie raus. So haben sie dann nämlich echte Probleme. Und wenn sie weg sind, solltest du schnell alle Türschlösser austauschen.” – Mic-E Reyes
„Meine Tochter ist jetzt über 20 und ich glaube, sie hat außer im Internet noch nie einen Penis gesehen. Wenn dein Kind neun oder zehn Jahre alt ist, dann solltest du ihm eine professionelle Mediziner-Website mit den schlimmsten Geschlechtskrankheiten zeigen und dabei sagen, dass genau so etwas passieren wird. Das hat meine Tochter davon abgehalten, jemals Herpes oder Genitalwarzen zu bekommen.
Hier noch ein weiterer guter Tipp: Immer wenn meine Tochter weinend zu mir kommt, sage ich: ‚Oh, du hast deine Tage bekommen.’ Dann fängt sie an zu lachen, alles ist gut und ich muss mich nicht damit beschäftigen, warum sie überhaupt geheult hat, weil wir dann einfach über Gott und die Welt lachen. Eigentlich denke ich mir aber zuerst immer, dass sie einen Schniedel entweder von nahem betrachtet oder angefasst hat. Deswegen muss ich die Situation mit ‚Oh, du hast deine Tage bekommen. Wie süß!’ entschärfen.
Eigentlich kann ich aber nur folgenden Ratschlag geben: Wenn es ein Mädchen wird, dann bringe sie irgendwann dazu, Softball zu spielen. Und wenn es ein Junge wird, dann sorge dafür, dass er nie im Gefängnis landet.” – Jason Jessee
„Ich glaube nicht an Gott und bin der Meinung, dass man nach seinem Tod so weiterlebt, wie Freunde dann über einen reden. Wenn man cool und nett war und sie nur Positives über dich zu berichten haben, dann ist das der Himmel. Wenn sie dich allerdings als Wichser in Erinnerung behalten, dann ist das die Hölle. Deshalb ist es von Vorteil, wenn die eigenen Kinder gut drauf sind und nicht als Arschlöcher gelten. So bleibst man selbst nämlich auch immer in guter Erinnerung. Wenn man ein cooles Kind haben will, dann sollte man seine Frau den größten Teil der Erziehung übernehmen lassen, denn wenn ich das machen würde, dann wäre mein Sohn irgendwann ein ziemlicher Drecksack.” – Jim Thiebaud
„Fazit: Gewöhn dich lieber schon mal an viel Scheiße und Pisse.” – Tony Trujillo
„Kennst du diese Cartoons, in denen kleine Jungs ihre Mütter anpissen? Nun, jetzt stell dir vor, wie ein kleines Mädchen genau das auf einer Toilette sitzend mit ihrem Vater macht. Als ich meiner Tochter das richtige Klogehen beibringen wollte, ging ich davon aus, dass man sie einfach nur auf die Schüssel setzen muss und der Strahl dann automatisch nach unten geht. Leider wollte sie sich nur mit gespreizten Beinen hinsetzen—wie ein Cowboy im Sattel—und ich hatte ja keine Ahnung, was dann passiert. Schließlich pisste sie mich von der Toilette aus voll. Ich packte sie daraufhin an der Hüfte und versuchte, den Strahl irgendwie zu steuern, aber nichts half. Ich habe niemandem von diesem Zwischenfall erzählt und wurde eine Woche lang von meiner kleinen Tochter vollgepinkelt.
Schließlich sah ich mir mit meiner Familie ein Baseball-Spiel an und bin dort mit nassen Hosen von der Toilette wiedergekommen. Meine Frau dachte, ich hätte mich eingepisst. Daraufhin erklärte ich ihr alles und sagte: ‚Ich weiß einfach nicht, was ich falsch mache.’ Sie meinte nur, dass sie mich auch vollpinkeln würde, wenn sie so auf der Toilette sitzt. Mir hat nie jemand erzählt, dass der Strahl nicht automatisch nach unten geht. Wenn die Beine der Frau gespreizt sind, dann schießt das Ganze nämlich nach vorne. Meine Frau erklärte es dann noch mit dem Bild des Fingers auf einem Gartenschlauch, wenn das Wasser unkontrolliert herumspritzt. Deshalb kann ich allen Vätern von Töchtern nur den Rat geben, sie beim Töpfchen-Training niemals wie einen Cowboy dasitzen zu lassen. Hätte ich das in einem Elternratgeber gelesen, wären mir viele eingesaute T-Shirts erspart geblieben.” – Dan Pensyl
„Gestern war ich mit meiner Familie essen. Schließlich musste ich meinen Sohn Waylon auf die Toilette begleiten. Sollte sich als großes Geschäft herausstellen. Er hat ganze zehn Minuten gebraucht, um eine Wurst rauszudrücken. Ich stehe also mit ihm in der Toilettenkabine, in der es nach Pisse, Scheiße und Kotze riecht, drehe mich um und frage: ‚Bist du fertig?’ ‚Ja. Obwohl, nein!’ Verdammt. Ich warte noch mal fünf Minuten und er ist endlich durch. Normalerweise putze ich ihm nicht mehr den Arsch ab, aber manchmal kann man dann noch riechen, dass er nicht ordentlich genug saubergemacht hat. In diesem Fall habe ich dieses Szenario schon vorausgesehen. Er steigt also von der Toilette runter und es kommt ein massiver Schiss zum Vorschein—direkt daneben allerdings auch ein Haufen hellgrüner Durchfall. Was zum Teufel soll das denn jetzt? Natürlich ist auch sein kompletter Arsch damit vollgeschmiert. Er beugt sich schließlich vornüber, damit ich sein Hinterteil ordentlich saubermachen kann, und zieht dabei seine Haare direkt durch eine Pisslache. Was ist jetzt schlimmer, ein vollgeschissener Arsch oder in Pisse getränkte Haare? Fazit: Gewöhn dich lieber schon mal an viel Scheiße und Pisse.” – Tony Trujillo
„Du musst deine Kinder die Sachen machen lassen, von denen viele Leute denken, dass sie dazu noch gar nicht in der Lage sind. Ich finde es unglaublich, wenn manche Menschen sehen, was ich meinem Kind erlaube, und dann sagen: ‚Oh mein Gott! Das darf er schon machen?’ Wir waren zum Beispiel mal in Mexiko auf diesen Inseln nahe Puerto Vallarta unterwegs, die man nur erreicht, wenn man durch eine Höhle schwimmt, wo das Boot nicht durchpasst. An der Tour haben nur Erwachsene teilgenommen—und mein Sohn.
Mann, Kinder werden heutzutage so verhätschelt. Lass sie doch einfach das machen, was du ihnen zutraust. Ich sage dir, die schaffen das dann auch. Viele Eltern schränken die Aktivitäten ihrer Sprösslinge ein, weil sie sich denken: ‚Das sind doch nur Kinder, die können das noch nicht.’” – Steve Rodriguez
„Wenn mir meine Tochter eine Frage stellt, dann antworte ich ihr wahrheitsgetreu. ‚Warum ist der Mann so komisch drauf?’ ‚,Er nimmt eben Drogen.’” – Mike Anderson
„Mit 12 wollte ich unbedingt ein Skimboard haben. Ich trug Zeitungen aus und hatte schließlich genügend Geld angespart, um mir eins von Victoria kaufen zu können—die damals beste Marke. Mein Vater fuhr mich dann zu drei verschiedenen Surfshops, aber es gab überall nur irgendwelche billigen Anfänger-Schaumstoff-Skimboards. Schließlich fragte er einen der Shop-Besitzer, wo wir denn ein Board von Victoria finden könnten. Der meinte daraufhin, dass der Sitz der Firma in Laguna Beach wäre, was ungefähr eine Stunde von San Diego entfernt liegt. Mein Dad sagte nur ‚Auf geht’s!’ und schon fuhren wir los in Richtung Norden, direkt zur Quelle. Ich war total aufgeregt, überrascht und dankbar dafür, dass er sich so viel Zeit nahm, um mir ein neues Hobby zu ermöglichen.
Dieser Tag hat mir gezeigt, dass es sich immer lohnt, ein bisschen zusätzliche Zeit und Mühe für seine Kinder und deren Interessen aufzubringen. Außerdem sollte man sie immer unterstützen, wenn sie etwas Neues ausprobieren wollen. Manchmal muss man dafür nur den ganzen Tag durch Südkalifornien kutschieren und die Verkehrsstaus über sich ergehen lassen.” – Tony Hawk
„Ich sage meiner Tochter quasi immer die Wahrheit. Sie ist jetzt fünf und ich erzähle ihr ständig, wie beschissen alles eigentlich ist. Wenn sie mir eine Frage stellt, dann antworte ich ihr wahrheitsgetreu. ‚Warum ist der Typ so komisch drauf?’ ‚Er nimmt eben Drogen.’ ‚Warum sind meine Onkel immer so laut?’ ‚Sie haben zu viel getrunken und sind besoffen.’ ‚Warum machen die Gorillas im Zoo so einen traurigen Eindruck?’ ‚Denk doch mal drüber nach: Sie leben eigentlich im Dschungel, sind hier aber in einem Käfig eingesperrt.’ ‚Warum gehen wir nicht in die Kirche?’ ‚Dafür haben wir unsere eigenen Gründe.’
Sie hat mal unseren Nachbarn Scary Gary angesprochen und ihn gefragt, ob er an Gott glauben würde. Daraufhin meinte er: ‚Das mache ich tatsächlich und ich weiß auch, dass dein Vater da eine andere Einstellung hat.’ Danach fragte er, ob sie denn an Gott glauben würde und sie antwortete: ‚Nein, ich glaube nur an mich selbst.’ In diesem Moment war ich richtig stolz auf sie. Es will schon was heißen, wenn ein Kind so etwas denkt. Ich meinte nur zu ihr: ‚Du bist viel schlauer als ich in deinem Alter.’ Irgendwann wird sie richtig verbraucht und verbittert sein—da freu ich mich schon drauf. Frag mich in 20 Jahren noch mal, dann kann ich dir auch sagen, ob alles geklappt hat.” – Mike Anderson
„Mein Sohn wird bald drei und ich hatte ja keine Ahnung, dass Kinder in diesem Alter schon so sehr an sich selbst interessiert sind. Seit Kurzem erforscht mein Sprössling seine untere Körperhälfte und wir haben ihn auch schon mal dabei erwischt. Mit den Worten ‚Na, wo ist denn Jasper?’ öffneten wir seine Zimmertür und dann stand er da splitternackt mit seinem Baby-Ständer in der Hand da und meinte nur: ‚Raus aus meinem Zimmer! Geht runter!’ Wir ließen ihn dann einfach machen. Er bekommt garantiert keinen Ärger, weil er an sich selbst herumspielt. Wir wiesen ihn nur an, das Ganze ausschließlich bei sich im Zimmer zu machen.
Wir nennen seinen kleinen Mann ‚Vögelchen’ und gestern hat er sein Vögelchen in der Öffentlichkeit ausgepackt. Meine Frau fragte ihn daraufhin, was er da machen würde. Er meinte: ‚Ich streichle mein Vögelchen.’ Da mussten wir ihm erklären, dass er das nicht vor anderen Leuten, sondern nur bei sich zu Hause machen darf. Dort ist er dann für eine gute halbe Stunde verschwunden und als ich nach ihm schaute, stand er nackt in seinem Zimmer und betrachtete sein Spiegelbild. Er steht also jetzt schon auf ziemlich perverses Zeug. Mir war nicht klar, dass das schon bei zweieinhalb Jahre alten Kindern anfängt. Das sollten sich frischgebackene Eltern vielleicht merken.” – Justin Brock
„Meine Tochter soll ernstgemeinte Freundschaften mit den richtigen Leuten aufbauen. Deshalb versuche ich, ihr so gut wie möglich zu zeigen, was ein korrekter Typ ist.” – Chris Cole
„Es sind kleine Dinge, die man nie erwarten würde, aber irgendwann trotzdem machen muss—wenn dein Kind krank wird, musst du zum Beispiel die Rotze mit einer kleinen Röhre aus seiner Nase saugen. Und schon hast du Nasenschleim in deinem Mund, was dir aber völlig egal ist, denn er kommt ja schließlich von deinem Kind.
Meine Tochter ist zwar erst zehn Monate alt, aber sie liebt mein Skateboard trotzdem schon über alles. Man kann sie damit allerdings keine Sekunde unbeaufsichtigt lassen, weil sie sonst sofort hinfallen würde. Deshalb habe ich ihr eines dieser kleinen Plastik-Boards ohne Griptape besorgt und die Rollen total fest angezogen, damit sie damit nicht herumfahren kann. Irgendwann werde ich die Rollen aber wieder lockern und dann kann sie durch die Gegend rollen.
Ach ja, ich habe auch immer ein ungutes Gefühl in der Magengegend, wenn ich meine Tochter mit einem Mann alleine lasse—selbst wenn es sich dabei um meinen besten Freund handelt. Bei einer Frau habe ich da absolut kein Problem, aber bei meinen Kumpels sieht das dann schon anders aus. Die sind nämlich oft so sehr in ein Videospiel oder in ein Skatevideo vertieft, dass sie ihren Job als Babysitter vernachlässigen und mein Kind in irgendwelche Schränke klettert oder zur Haustür rauskrabbelt.” – Johnny Layton
„Ich will nicht, dass meine Tochter mit jedem x-beliebigen Typen schläft, sondern dass sie ernstgemeinte Freundschaften mit den richtigen Leuten aufbaut. Deshalb versuche ich, ihr so gut wie möglich zu zeigen, was ein korrekter Typ ist, damit sie sich automatisch zu solchen Menschen hingezogen fühlt. Kinder mit beschissenen Vätern gehen beschissene Beziehungen ein, weil sie beschissene Vorbilder hatten. Deswegen kann ich allen Eltern nur anraten, sich immer von der besten Seite zu zeigen.
Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn man skatet, denn dadurch bekommt man eine verdammt gute Reaktionsfähigkeit. Man fängt seine Kinder quasi im Handumdrehen auf. Als mein Sohn noch klein war und das Laufen lernte, ist er bei uns zu Hause mal fast die Treppe runtergefallen. Ich weiß noch, wie ich hinter ihm stand und als er anfing zu stolpern, bin ich über ihn drüber die Treppe heruntergesprungen, habe mich in der Luft um 180 Grad gedreht und ihn dann aufgefangen, bevor Schlimmeres passieren konnte. Ich glaube, dass bei Skateboardern das Gehirn gewisse Dinge schneller verarbeitet, weil man beim Skaten immer schnelle Bewegungen macht und in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen muss. Man kontrolliert seine Impulse und weiß deshalb immer, was wie zu tun ist.” – Chris Cole
„Du glaubst echt, dass ich in Sachen Erziehung Ahnung habe? Mein Sohn ist ein dreijähriger Anarchist. Er hört auf absolut gar nichts. Er macht immer nur das, was er will. Ihm ist alles scheißegal. Unsere Kinder sind noch zu klein, um zu verstehen, dass wir es eigentlich besser wissen. Ich habe ihn noch nicht geknackt. Lass uns noch mal plaudern, wenn er 40 ist und ich hoffentlich noch lebe. Vielleicht ist er dann ein Serienmörder, braucht eine Therapie oder hat gerade einen Entzug hinter sich. Aber hey, womöglich hat er auch gerade seinen Abschluss in Yale gemacht. Ich habe keine Ahnung, was ich da eigentlich mache. Er ist jetzt Drei, so langsam sollte er mal auf mich hören. Ich habe es auch schon mit Anschreien probiert: ‚Hey! Komm jetzt her!’ Aber nein, er zieht dann immer sein Ding durch, das ich ‚Ich hasse mein Leben’ nenne. Dabei legt er sich einfach hin und stellt sich tot. Ich frage ihn dann, ob er ein Time-out benötigt, was er immer bejaht. Nichts zeigt Wirkung. Er will nicht ins Bett gehen, er will sich nicht die Zähne putzen, er will einfach nicht hören. Punkt. Bei mir kommt immer nur ‚Fick dich, Dad!’ an. Er ist drei. Ich bin am Arsch. Ich bringe meinen Sohn nicht mal dazu, mit irgendetwas aufzuhören.”
„Rede niemals mit anderen Eltern. Egal, um was es auch gehen mag.” – Jeff Grosso
„Wenn ich einen Erziehungstipp geben müsste, dann wäre das Folgender: Rede niemals mit anderen Eltern. Egal, um was es auch gehen mag. Wenn Themen wie Ernährung, gentechnisch veränderte Lebensmittel oder glutenfreier Bullshit angeschnitten werden, dann solltest du schleunigst das Weite suchen. Ansonsten landet man schnell bei Impfgegnern, die Sachen wie ‚Ich lasse mein Kind nicht impfen, weil ich mehr Ahnung als alle Wissenschaftler dieser Welt habe’ vom Stapel lassen. Wenn es nicht gerade darum geht, dass dein Kind ein anderes angefurzt hat, dann halt einfach die Klappe. Schulbildung, Töpfchentraining und so weiter sind absolute Tabuthemen, denn sie bieten nur Angriffsfläche, um über dich zu urteilen und zu lästern. So verliert man dann Freunde und Bekannte oder verpasst die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen, denn du weißt, wie andere Leute drauf sind, und denkst dir nur: ‚Diese Arschlöcher sind total durchgeknallt.’ Dabei will dein Kind doch einfach nur herumtollen und mit anderen Kindern spielen. ‚Hey, lass uns doch einen Spielenachmittag für unsere Kinder veranstalten und dabei darüber diskutieren, ob Impfungen Autismus verursachen.’ Ernsthaft? Glaubst du auch noch an andere Verschwörungstheorien? Hast du dir in deinem Garten einen Atombunker gebaut? Lasst euch eins gesagt sein: Andere Eltern werden euch mehr Ärger bereiten als andere Kinder.” – Jeff Grosso
„Ich habe zwei Söhne: Einer ist vier Jahre alt, der andere acht Monate. Der Jüngere fängt gerade das Krabbeln an und wird damit jetzt leicht nervig. Der Vierjährige lässt es mich bereuen, ihn überhaupt gezeugt zu haben. Ich wünschte, ich hätte meinen Schwanz stattdessen in einer Autotür eingeklemmt. Wenn es um das Thema Erziehung geht, dann wollen sich die Leute nie eingestehen, dass man sein Kind ziemlich oft abgrundtief hassen wird. Ist mir scheißegal, wer du bist, du wirst dein Kind auf keinen Fall die ganze Zeit lieb haben. Du kannst nur darauf hoffen, dass es dir zu 55 Prozent der Zeit nicht auf die Nerven geht, damit das Ganze am Ende positiv verläuft. Abgesehen davon wirst du dein Kind allerdings hassen.”
„Wenn es um das Thema Erziehung geht, dann wollen sich die Leute nie eingestehen, dass man sein Kind ziemlich oft abgrundtief hassen wird.” – Tim O’Connor
„Es ist eine richtige Mühsal. Eigentlich sollte man niemals so etwas Anstrengendes machen müssen, bei dem man sich nach Schlaf sehnt, den man aber aufgrund des Kindes nicht bekommt. Irgendwann fallen einem dann einfach die Augen zu, aber man wird von seinem Kind wieder aufgeweckt, weil es einem direkt ins Gesicht schreit. Ich habe in meinem Leben noch nie etwas gemacht, das sich so konstant wiederholt hat. Eigentlich komme ich nur damit klar, weil ich jetzt so viel Alkohol trinke wie noch nie zuvor. Ich bin nie jemand gewesen, der sich zum Abendessen ein Bierchen gönnt, aber inzwischen geht es nicht mehr ohne. Das macht das Dasein als Vater erträglicher.
Außerdem geh ich jetzt länger scheißen. Eigentlich habe ich nie zu diesen Al-Bundy-Typen gehört, die mit der Zeitung unterm Arm geklemmt aufs Klo gehen, aber jetzt ist der Porzellanthron zum einzigen Ort geworden, wo ich noch etwas Ruhe und Frieden genießen kann. Dort entziehe ich mich allen Reizen. Ich atme lieber meinen Durchfall-Gestank ein, als mit meinen Kindern abzuhängen. Ich bleibe so lange auf der Toilette sitzen, bis meine Beine eingeschlafen sind. Dazu spiele ich am Wochenenden jetzt liebend gerne den Moderator von Skateboard-Contests, nur um von meiner Familie wegzukommen. Wenn ich euch also eine Weisheit mit auf den Weg geben muss, dann folgende: Bekommt keine Kinder—das Ganze ist nämlich viel schlimmer, als ihr es euch vorstellt.” – Tim O’Connor