Im wahren Leben sieht man als Teenager nur selten so aus wie die attraktiven Darsteller von Gossip Girl. Das liegt nicht nur daran, dass die wenigsten von uns permanent zu eleganten High-Society-Bällen eingeladen werden: Die New Yorker High-School-Elite, die sich andauernd streitet, während sie durch Manhattan chauffiert wird, wird von Erwachsenen gespielt. Blake Lively (It-Girl Serena van der Woodsen) war 20, als der Pilot ausgestrahlt wurde. Leighton Meester (die intrigante Blair Waldorf) und Penn Badgley (der Einzelgänger Dan Humphrey) waren damals schon 21 Jahre alt.
Gossip Girl ist kein Einzelfall. Es gibt unzählige Filme und Serien, die uns weismachen wollten, dass die erwachsenen Darsteller gerade die turbulentesten Zeiten ihres Daseins als Teenager durchleben. Das Internet hat diesem Phänomen natürlich schon längst einen Namen gegeben: das “Dawson-Casting”– eine Anspielung auf das Alter der Schauspieler von Dawson’s Creek, die längst volljährig waren, als sie erstmalig in die Haut von 15-Jährigen schlüpften.
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Warum das so ist? Vorrangig hat diese Entscheidung nichts mit Attraktivität zu tun, sagt Todd Thaler, Casting Director von Filmen wie Billy Madison – Ein Chaot zum Verlieben, Winn-Dixie – Mein zotteliger Freund und Manhattan Love Story. “Das hängt in erster Linie mit den Arbeitsgesetzen zusammen. Kinder dürfen nur eine sehr begrenzte Anzahl an Stunden arbeiten. Das schränkt die Zeit ein, in der die Teenager am Set sein dürfen”, erklärt er. “Letztendlich entscheiden sich die meisten Casting-Direktoren für volljährige Darsteller, weil sie eben auch 16 oder 18 Stunden am Set arbeiten dürfen.”
Ausnahmen gäbe es dann, wenn die Besetzung sichtlich jung sein soll. Thaler erzählt, dass es bei dem Film Winn Dixie – einer Geschichte über ein 10-jähriges Mädchen und ihren Hund – natürlich nie zur Debatte stand, eine erwachsene Frau zu engagieren, um eine 10-Jährige zu spielen. Ähnlich ist die Situation auch bei Stranger Things, weswegen die Kinder letztendlich eben auch von Kindern gespielt werden.
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In Erinnerung an die erwachsenen Helden unserer Teenagerzeit haben wir uns einige der ältesten Teenager der klassischen Film- und Fernsehgeschichte genauer angesehen, um den Altersunterschied zu ihren Rollen in einer Grafik zu dokumentieren: von Gossip Girl, Glee und Pretty Little Liars über Dawson’s Creek, Buffy – Im Bann der Dämonen, O.C., California, Gilmore Girls und Riverdale bis hin zu Filmen wie Girls Club, Clueless und Breakfast Club.
Die Serie mit dem markantesten Altersunterschieden war ganz eindeutig Buffy. Der durchschnittliche Altersunterschied zwischen den Darstellern und ihren Rollen lag bei ganzen 8,25 Jahren. In Gossip Girl lag der Altersunterschied immerhin noch bei durchschnittlich 3,7 Jahren. Einige Serien wie Gossip Girl und Pretty Little Liars hatten aber zumindest einen Darsteller, der noch keine 18 Jahre alt war.
Die echten Teenager werden in den folgenden Grafiken farblich hervorgehoben: