Ja, Steve Von Till kann auch leise. Im Kontrast zu der gottgleichen Heaviness, die der Sänger und Gitarrist sonst mit Neurosis erschafft, stimmt er bei seinem Singer-Songwriter-Soloprojekt ruhigere, wenn auch nicht weniger tiefgründige Töne an. Fans, die mit seinen verschiedenen Soloprojekten vertraut sind, ist das schon seit Jahren bekannt, aber trotzdem kann einen dieser musikalische Gegensatz zu seiner Hauptband immer wieder eiskalt erwischen.
Auf seiner neusten Veröffentlichung, A Life Unto Itself, hat Von Till die Grenzen traditionellen Folks, in denen er sich noch auf einigen seiner früheren Veröffentlichungen bewegte, endgültig hinter sich gelassen und erschafft mithilfe seiner Akustikgitarre bildgewaltige Klanglandschaften. An den passenden Stellen immer wieder unterstützt durch Synths, Streicher, Percussion oder E-Gitarren ist das Album ergreifend, gleichzeitig minimalistisch und am Ende einfach unsagbar fesselnd. Wie immer steht aber Von Tills Stimme im Vordergrund. Seine heiseres Timbre erdet das Werk und lässt immer mal wieder Erinnerungen an Tom Waits wach werden.
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Prädikat: Wärmstens empfohlen! Ab dem 15. Mai im Plattenladen deines Vertrauens oder als Pre-Order direkt von Neurot Recordings.
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