Frankreichs Offensivversicherung Dimitri Payet macht da weiter, wo er im Eröffnungsspiel gegen Rumänien aufgehört hat. Er spielt überragenden Fußball, kreiert sich reihenweise Chancen und trifft. Gestern Abend schoss er in der Nachspielzeit nach kurzem, aber schönem Solo das 2:0 gegen Albanien.
Im Internet macht ein Video seines West-Ham-Trainers Slaven Bilić die Runde, in dem dieser vor lauter Freude über das erneute Tor seines Schützlings auf den Moderatorentisch steigt. Lustige Schauspieleinlage von Bilić und cool, dass er seinen Emotionen freien Lauf lässt. Aber ist dem Kroaten nicht bewusst, dass Payet mit jedem weiteren Tor immer mehr Begehrlichkeiten bei den wirklich großen Adressen der Premier League wecken wird? Nichts gegen West Ham, der Ostlondoner Verein ist auf jeden Fall auf dem Sprung zum nächsten englischen Spitzenclub: Kohle ohne Ende? Check! Neues Stadion (auch wenn sich hier die Geister scheiden)? Check! Boomendes Faninteresse? Check!
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Fühlen sich West-Ham-Fans durch den Umzug ins Olympiastadion betrogen?
Trotzdem hat West Ham einen Haken: Es ist West Ham. Denn auch wenn die beiden Klubbesitzer, David Sullivan und David Gold, ihr Vermögen mit Schmuddelfilmen gemacht haben: Arsenal, United, Chelsea oder City sind einfach mehr Porno. Und alle vier Vereine sind nach einer enttäuschenden Saison auf Wiedergutmachung aus. Dafür braucht man natürlich die besten Spieler auf dem Markt. Und Payet schickt sich an, in genau diesen Kreis aufzusteigen.
Gut möglich also, dass Bilić schon bald das Lachen über weitere Payet-Geniestreiche im Halse stecken bleibt.