Vielleicht hast du’s schon gemerkt: Du kannst mit deiner Gitarre für gute bis sehr gute Stimmung sorgen. Oder auch nicht. Die Sommertage eignen sich hervorragend dafür, mit deinen Freunden und ein paar Bier einen kühlen Platz unter einem Baum im Park zu suchen und dich dort daneben zu benehmen. Dort kannst du dann deinen beschissenen Alltag für ein paar Stunden hinten anstellen und mal was für deine geistige Gesundheit tun. Seit heute ist das Schauerwetter vorbei, am Wochenende wird es wieder scheiß heiß. Das kann nur bedeuten, dass du raus gehen solltest. Musik(geschmack) darf natürlich nicht fehlen. Um dich von genervten Blicken, Verarschungen und fliegenden Steinen zu verschonen, nenne ich dir zehn Klassiker, die keiner mehr hören will und die du auf keinen, wirklich gar keinen, Fall in der Öffentlichkeit bringen solltest. Dort waren und sind sie nämlich auch ohne dich oft genug. Damit du siehst, was wir meinen, haben wir dir auch nicht die Originalvideos, sondern ihre nervtötenden Cover. Damit das hier auch authentisch bleibt.
Pixies—„Where Is My Mind“
Die Pixies wurden mit „Where Is My Mind“ ziemlich stark gebrandmarkt, was auch verständlich ist. Immerhin hat uns dieser Song einen ziemlich epischen Moment am Ende von Fight Club beschert. Wenn du glaubst, dass du der einzige Mensch bist, der ihn auf und ab gespielt hast, muss ich dich enttäuschen, mein Freund. Das haben wir alle getan. Deshalb reicht es dann langsam auch. Außerdem: So klingen nur sie. Sonst niemand. Sorry.
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Bob Dylan—„Knockin’ On Heaven’s Door“
Wusstest du, dass der Song gar nicht von Guns’n’Roses stammt? Den haben wir Bob Dylan zu verdanken. Vier Akkorde genügen, dann kannst du ihn—zumindest, wenn du nicht ganz talentfrei auf die Welt gekommen bist. Der Meister hat unter anderem auch „Blowin’ in the Wind“, „Hurricane“, „Mr. Tambourine Man“ und „Like A Rolling Stone“ geschrieben. Ach ja, „All Along The Watchtower“ stammt nicht von Hendrix. Du weißt, was ich damit sagen will. Bob Dylan hat es drauf, aber selbst er spielt „Knockin’ On Heaven’s Door“ auf seinen Konzerten nicht mehr. Du weißt auch, was ich damit sagen will.
Radiohead—„Creep“
„Creep“ war die erste Single von Radiohead. Während ihrer OK-Computer Tour 1998 hatten sie offensichtlich genug von ihrem Hit und nahmen diesen aus der Setlist. Drei Jahre hats gedauert, bevor sie „Creep“ wieder spielen wollten. Seitdem gehen Radiohead sehr behutsam damit um. Das solltest du auch tun.
Bob Marley—„No Woman No Cry“ (und alles andere von Bob Marley)
Bob Marley hat geniale Songs geschrieben. Sie sind einfach und wenn du es zulässt, machen sie dich vielleicht sogar happy. Da kommt man schon leicht in Versuchung, beispielsweise „No Woman No Cry“ auf der Gitarre im Park deinen Freunden und allen anderen Menschen vorzuspielen. Die Happiness schwindet dann auch schnell wieder, wenn man immer dasselbe zu Ohren bekommt. Sorg doch mal für etwas mehr Abwechslung.
The Beatles—„Yesterday“
Den meist gecoverten Song der Welt hat Paul McCartney geschrieben. Der Text ist legendär und sitzt euch allen, zumindest größtenteils, im gepeinigten Kopf. Bereits im Musikunterricht wurde er viel zu oft gebracht. Konzentrier dich bitte auf die restlichen Songs der Beatles, da ist nämlich viel Gutes dabei. Probier es vielleicht mal mit „Strawberry Fields Forever“.
Lynyrd Skynyrd—„Sweet Home Alabama“
Die Redneck-Hymne schlechthin. Kid Rock hat uns damit auch nicht in Ruhe gelassen. Das war hart. Ich denke in den Südstaaten kommt der Song besser an als hier, also lass es gleich ganz bleiben. Patriotische Lieder finde ich abtörnend.
Eagles—„Hotel California“
Der Dude in The Big Lebowski sagte schon „I hate the fuckin’ Eagles, man“. Wo er recht hat, hat er recht. „Hotel California“ gehört, wie so viele Songs, zu denen, die man als erstes auf der Gitarre lernt. Noch dazu kann man ganz easy mitsingen. Sollte man aber nicht.
John Denver—„Take Me Home, Country Roads“
Kein Kommentar.
Nirvana—„Come as you are“ (und alles andere von Nirvana)
Verstehe mich nicht falsch: Nirvana sind toll. Ihre Songs haben definitiv meine Jugend geprägt und ich hör sie auch heute noch. Das Riff des Klassikers „Come As You Are“ ist zugegeben ganz einfach auf Gitarre, noch dazu ist es sehr, sehr catchy. Das ermutigt die meisten, es auch bis ins Endlose zu überziehen. Wenn du zukünftig noch Nirvana genießen willst , dann lass es bitte sein. Am besten lässt du das ganze Repertoire in Ruhe.
Oasis—„Wonderwall“
Hier ist er. Du hast es wahrscheinlich schon geahnt. Bitte nicht. Bitte, bitte nicht. Der Song ist ein absolutes No-go. Oasis waren sich wahrscheinlich nie im Klaren, was sie mit dem Song anrichten würden. Nichts brummt länger im Schädel als „Wonderwall.“ Unlängst jagte er mich am Donaukanal von einer sehr sympatischen Runde in die Flucht. Vielleicht wollten sie ja, dass ich gehe.
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