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Freitag, ein warmer Juli-Abend in Ferropolis: dichtes Gedränge vor der Hauptbühne. Ein ganzes Festival freut sich auf Trettmann. So schießt es uns zumindest in die Erinnerung, wenn wir uns das heute veröffentlichte Video von “Nur Noch Einen” in die Feels fließen lassen. Trettis Songs gehören mit ihrer Dancehall-Basis schließlich zum Originellsten, was Rap in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Als er diese auf dem splash!-Festival performte, war es, als würde er dorthin zurückkehren, von wo er einst ausgezogen war.
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Trettmanns Auftritt war eben ein gewisses kleines Stückchen besonderer als sonst wo. Hier trat er vor den Leuten auf, die den Chemnitzer schon als Ronny Trettmann abgefeiert hatten, als er vor zehn Jahren noch eher Reggae gemacht hatte. Als würden die Eltern zur Show kommen quasi, und die eigenen Kinder, die nur den neuen Tretti kennen, gleich mitbringen. Angefangen mit Songs, die Dancehall und Jamaica-Vibes nach Deutschland bringen wollten und zurückgekommen mit einem Album, das Hooks bereithält, die die Fans von früher genauso mitsingen wie Kids, die nicht mal halb so alt sind wie Trettmann selbst. “Hab es lange nicht gefühlt so wie heute / Ja, lange nicht so gefühlt so wie heute / Mit der Meute – Alles Freunde!”, sang Tretti und sprang über die Bühne. Alles war perfekt (außer, dass Hayiti nicht auch noch über die Bühne tobte).
Rap und HipHop sind so erfolgreich und beliebt wie nie zuvor und so wurde sich auf dem splash! zurecht selbst abgefeiert. Die Performance von Joey Bargeld und Trettmann lieferte hierfür nur einen kleinen Ausschnitt, der uns aber sofort wieder gedanklich in die bauchtaschentragende Menge zurückversetzt, die bei SXTN genauso durchdrehte wie bei Lil Uzi Vert. Um es mit Trettmanns Worten zu sagen: “Es war noch nie so schön wie jetzt / Sag, dass es stimmt!”.
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