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Acht Funktionen, die jeder Android-Nutzer sofort abschalten sollte

Google Maps daten auf dem Smartphone

Android ist das wichtigste mobile Betriebssystem: Drei Viertel des weltweiten Smartphone-Markts werden von Android beherrscht. Wer sein Handy nicht bei Apple kauft, sondern bei Herstellern wie Samsung oder Huawei, kommt an Android nicht vorbei. Mit hoher Wahrscheinlichkeit besitzt ihr selbst ein Android-Gerät – und werdet wohl mehr getrackt und überwacht als euch klar ist.

Für Privatsphäre und Datenschutz müsst ihr als Android-Nutzer nämlich kämpfen – und euch einige Funktionen nach dem Kauf genauer anschauen. Wenn ihr nicht permanent getrackt werden wollt, werdet ihr viele Standardeinstellungen an eurem Handy nicht okay finden. Die Daten fließen meist an den Google-Konzern, einen der größten Datensammler der Welt, der praktischerweise Android selbst entwickelt und lizensiert. Auch die meisten Apps, die den Alltag mit Android so praktisch machen, gehören Google: Maps, der Play Store, Gmail, der Kalender, der Chrome-Browser – und natürlich die Suchmaschine.

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Zudem drängt Google die Handy-Hersteller durch strenge Regeln dazu, Android nur in Verbindung mit Google-Diensten zu verkaufen. Rein technisch wäre es nämlich durchaus möglich, das Betriebssystem von Googles Einfluss zu befreien. Aus diesem Grund hat die EU am 18. Juli dem Konzern eine Geldstrafe von 4,3 Milliarden Euro verhängt, die Begründung: Google stärke mithilfe von Android seine Marktmacht auf unfaire Weise. Künftig sollen auch die Rechte der Handy-Firmen gestärkt werden, wenn sie auf Google-Dienste verzichten möchten.

Als Android-Nutzende könnt ihr euch fragen: Legt euer Handy sicher kein exaktes Bewegungsprofil an, mit allen Orten, die ihr jemals mit dem Handy besucht habt? Speichert Google wirklich keine Chronik all eurer vergangenen Suchanfragen und App-Aufrufe? Liegen in den Tiefen eures Google-Accounts sicher keine Audio-Files mit allen Sprachbefehlen, die ihr jemals ins Handy gesprochen habt? Nicht alle dieser Funktionen sind ab Werk aktiv, manchmal genügt aber schon eine flüchtige Zustimmung in einem Einrichtungsfenster, und das Datensammeln im Hintergrund beginnt.

Die gute Nachricht: Diese und weitere Tracking-Methoden könnt ihr abschalten. Zumindest wenn ihr wisst, wo ihr in den Einstellungsmenüs ein Häkchen entfernt.

Eine unmittelbare Gefahr besteht durch die Datensammelei nicht. Wie auch Facebook nutzt Google Daten unter anderem für personalisierte Werbung. Einen Datenskandal wie bei Facebook hat es bei Google nicht gegeben. Auch vor Hackern und Kriminellen sind die Daten bei einem Konzern wie Google wohl vergleichsweise sicher. Für Googles Image und Profit wäre es ein Super-Gau, wenn die gesammelten Daten in die Hände von Dritten gelangten. Die Daten, die Google über euch sammelt, sind ein Schatz, der den Konzern erst so wertvoll macht. Wer dem Konzern jedoch möglichst wenig Daten zur Verfügung stellen will, muss aktiv an den Privatsphäre-Einstellungen schrauben.

Mit den folgenden acht Handgriffen trimmt ihr euer Android-Smartphone auf Datenschutz. Getestet haben wir das mit Android 6.1 auf einem Samsung Galaxy S5 Neo und Android 6 auf einem TP-Link Neffos Y50. Manchmal unterscheiden sich die Klickwege leicht, da viele verschiedene Versionen von Android im Umlauf sind und auch die Smartphone-Hersteller selbst am Betriebssystem schrauben dürfen. Trotzdem lohnt es sich für alle, die ein Android-Handy haben, die folgenden acht Funktionen zu checken.

1. Standortverlauf: Ihr habt einen Peilsender in der Tasche

Android Standortverlauf
Das Bewegungsprofil eines Motherboard-Kollegen auf Mallorca | Bild: Screenshot | Google Zeitachse

Wer bei Google Maps den sogenannten Standortverlauf aktiviert, kann nützliche Empfehlungen bekommen, etwa die Verkehrslage für den täglichen Weg zur Arbeit. Zugleich wird das Handy aber zum permanenten Peilsender, mit dessen Hilfe Google Bewegungsprofile über euch erstellt.

In Googles Standortverlauf lässt sich über Jahre hinweg auf die Minute und auf den Meter genau nachverfolgen, wann ihr wo unterwegs wart: inklusive Urlaubstrips, dem Weg zur Arbeit, dem Weg in den Supermarkt, zu Freunden, Freundinnen, Romanzen. Unter diesem Link könnt ihr checken, ob Google auch für euch Bewegungsprofile anlegt. Wer diese Funktion einmal aktiviert hat und sie wieder loswerden möchte, muss einen langen Klickweg zurücklegen.

    • Standortverlauf abschalten: Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Standortverlauf > Standortverlauf verwenden > Schieberegler auf “aus”
    • Standortverlauf löschen: Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Standortverlauf > Zeitachse verwalten > Drei-Punkte-Symbol > Einstellungen > Gesamten Standortverlauf löschen

2. App-Berechtigungen: Entzieht euren Apps die Lizenz zum Tracken

Screenshot der App-Berechtigungen bei Android
App-Berechtigungen lassen sich nur einzeln an- und abschalten | Bild: Screenshot | Android

App-Entwickler können sich aussuchen, mit welchen Berechtigungen sie ihre Apps ausstatten. Sie könnten sogar eine harmlose Taschenlampen-App so programmieren, dass sie euren Standort abruft und euer Adressbuch ausliest. Bei der Installation einer neuen App müsst ihr all solchen Berechtigungen zunächst zustimmen – oder ganz auf den Download verzichten.

Mehr Macht über die Berechtigungen von Apps habt ihr im Einstellungsmenü. Dort gibt es für jede installierte App eine Palette an Berechtigungen, die sich per Schieberegler an- oder abschalten lassen. Besonders nutzerfreundlich ist das aber nicht gestaltet. Ihr könnt nämlich nicht per Knopfdruck alle App-Berechtigungen auf ein Minimum reduzieren, sondern müsst jede installierte App einzeln überprüfen.

    • Einstellungen > Anwendungen > Anwendungsmanager > einzelne App auswählen > Berechtigungen > Schieberegler auf “aus”

3. Anzeigen: Checkt euer Werbeprofil und verzichtet auf personalisierte Werbung

Werbeprofil bei Google
Euer Werbeprofil kann Dutzende Einträge umfassen | Bild: Screenshot | Google

Während ihr Google-Produkte nutzt, erstellt der Konzern im Hintergrund ein Werbeprofil mit euren Interessen und Vorlieben. Seid ihr zum Beispiel mit eurem Google-Account im Browser angemeldet, darf der Konzern all eure Suchanfragen auswerten. Dabei entsteht eine Liste mit Interessen, die Dutzende Einträge umfassen kann.

Je nach Surfgewohnheiten ist euer Werbeprofil mehr oder weniger ausführlich. Zu den von Google ermittelten Interessen eines Motherboard-Redakteurs gehörten etwa “Computer und Elektronik”, “Computer- und Videospiele” und “Computerhardware”. Euer persönliches Werbeprofil könnt ihr unter diesem Link checken.

Dass Google so ein Werbeprofil überhaupt erstellt, lässt sich nicht abschalten. Wohl aber, ob ihr auf Grundlage des Profils personalisierte Werbung erhaltet. Weitere Tipps für anonymes Browsen findet ihr hier.

    • Einstellungen > Google > Anzeigen > Personalisierte Werbung deaktivieren

4. Mein Gerät finden: Euer Google-Passwort reicht, um euch permanent zu orten

Android-Funktion: Mein Gerät finden
Ihr könnt euer Android-Handy aus der Ferne orten, klingeln lassen und löschen | Bild: Screenshot | Google

Diese Funktion ist ebenso praktisch wie riskant: Google hilft euch dabei, euer Android-Gerät zu finden, wenn ihr es verlegt oder verloren habt. Es genügt Passwort des mit dem Handy verknüpften Google-Accounts, schon lässt sich das Gerät orten, sperren oder löschen – zumindest, wenn es eingeschaltet ist.

Der Vorteil: Wenn das Handy plötzlich weg ist, seid ihr für diese Funktion möglicherweise sehr dankbar. Der Nachteil: Wenn jemand das Passwort eures verknüpften Google-Accounts herausfindet, kann er oder sie euch permanent orten und per Knopfdruck eure Daten löschen. Das Szenario ist gar nicht unwahrscheinlich. Es würde schon reichen, wenn ihr euch an einem PC mit eurem Google-Account anmeldet, etwa um Mails zu checken, und den Logout vergesst. Dann kann jeder Nutzer, der nun im Browser den Link des Ortungsdiensts aufruft, auf euer Handy zugreifen.

Letztlich muss wohl jeder entscheiden, ob sich “Mein Gerät finden” lohnt. Die Funktion ist ab Werk aktiv.

    • Einstellungen > Google > Sicherheit > Mein Gerät finden > Schieberegler auf “aus”

5. Datensicherung: Schaltet unerwünschte Backups ab

Datensicherung bei Android
Android erklärt nur dürftig, welche Daten genau bei der Datensicherung erfasst werden | Bild: Screenshot | Android

Backups können nützlich sein, etwa wenn euer Handy kaputt ist und ihr wichtige Daten retten wollt. Im besten Fall hilft euch das Backup dabei, die Einstellungen und Dateien eures alten Handys auf ein neues zu übertragen. Andererseits kopiert ihr mit einem automatischen Backup wahrscheinlich mehr Daten auf fremde Server, als euch lieb ist.

“Die jeweiligen Einstellungen befinden sich nicht auf allen Android-Geräten an der gleichen Stelle und haben auch nicht dieselbe Bezeichnung” heißt es etwa auf der Support-Seite für Nexus-Geräte. Auch die Menüs unserer beiden Testgeräte sahen unterschiedlich aus. Auf dem Samsung S5 Neo umfasste die Datensicherung etwa “WLAN-Passwörter, Lesezeichen” sowie “andere Einstellungen und Anwendungsdaten”. Auf seiner Supportseite zählt Google unter anderem auch Datum, Uhrzeit, Termine und WLAN-Passwörter auf, die gegebenenfalls gesichert werden können.

Android macht es Nutzern also nicht einfach, die Backup-Einstellungen zu verstehen. Wenn ihr immer genau wissen möchtet, welche eurer Daten gerade auf fremde Server kopiert werden, schaltet ihr automatische Backups dieser Art besser ganz ab. Wirklich wichtige Dinge wie Kontakte oder Fotos lassen sich auch manuell sichern und dann auf einer separaten Festplatte speichern.

    • Einstellungen > Sichern und zurücksetzen > Meine Daten sichern > Schieberegler auf “aus”

6. Aktivitäten: Google führt Buch über eure Suchanfragen und Videoaufrufe

App-Aktivitäten bei Android
Auf die Minute genau sind App-Aktivitäten verzeichnet | Bild: Screenshot | Google

Android-Hersteller Google hat ein großes Talent darin, das Sammeln von Nutzerdaten als hilfreichen Service zu verkaufen. So gibt es etwa die Funktion “Meine Aktivitäten”, die Google wie folgt beschreibt: “Entdecken Sie Dinge wieder, die Sie schon einmal gesucht, gelesen oder angesehen haben”.

In anderen Worten: Android führt haargenau Buch darüber, was ihr tut. Konkret gespeichert werden etwa Suchanfragen bei Google Maps, im Chrome-Browser sowie alle YouTube-Videos, die ihr euch je mit eingeloggtem Account angeschaut habt. Ihr könnt also auf die Minute genau nachschlagen, welche Bushaltestelle ihr etwa vor drei Jahren mit Google Maps gesucht habt oder welches YouTube-Musikvideo ihr euch letzten Sommer immer wieder gegönnt habt. Es muss wohl jeder für sich entscheiden, ob das “Wiederentdecken von Dingen” so viel Tracking wert ist.

Unter diesem Link könnt ihr checken, ob auch ihr einmal dieser Art der Datensammlung zugestimmt habt und Android eine entsprechende Chronik eurer Aktivitäten angelegt hat. Bei unserem Test entdeckten wir, dass auch ein Motherboard-Redakteur diese Funktionen jahrelang auf seinem Handy eingeschaltet hatte, ohne davon zu wissen. Um die genannten Einstellungen abzuschalten müssen gleich drei Schieberegler auf “aus” gestellt werden.

    • Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivitätseinstellungen > Web- und App-Aktivitäten > Schieberelger auf “aus”
    • Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivitätseinstellungen > YouTube-Suchverlauf > Schieberelger auf “aus”
    • Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivitätseinstellungen > YouTube-Wiedergabeverlauf > Schieberelger auf “aus”

7. Geräteinformationen: Kontakte, Musik, Apps und Termine – Google will’s wissen

Geräteinformationen bei Android
Hinter dem Begriff “Geräteinformationen” verbirgt sich mehr, als man zunächst glauben würde | Bild: Screenshot | Android

Unter “Geräteinformationen” stellt man sich wohl spontan Dinge wie das Handymodell oder die Version des Betriebsystems vor. Google meint damit aber eure Kontakte, euren Kalender, Apps, Musik und technische Informationen über das Handy wie etwa denAkkustand, wie der Konzern auf einer Supportseite erklärt. Auch diese Informationen möchte Google gerne haben.

“Dank dieser Informationen kann Ihnen Google genauere Ergebnisse und Vorschläge bereitstellen”, heißt es zur Begründung auf einer Support-Seite. “Wenn Sie Google bitten, einen Kontakt anzurufen, kann Google Ihnen anhand der Daten in Ihren Kontakten die besten Ergebnisse liefern”, heißt es weiter. Das klingt nicht gerade nach dem Big-Data-Feature, auf das alle gewartet haben. Wenn ihr etwa eure Kontakte lieber selbstständig im Telefonbuch anklickt, könnt ihr auf das dauerhafte Sammeln von Gerätedaten verzichten.

    • Sammeln von Geräteinformationen abschalten: Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivitätseinstellungen > Geräteinformationen > Schieberelger auf “aus”
    • Gespeicherte Geräteinformationen löschen: Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivitätseinstellungen > Geräteinformationen > Aktivitäten verwalten > Drei-Punkte-Symbol > Alle löschen > Löschen

8. Audio: Lauscht euren Sprachbefehlen aus der Vergangenheit

Verlauf von Google Sprachbefehlen
Google speichert Aufnahmen von Sprachbefehlen | Bild: Screenshot | Google

Die Sprachsuche von Google ist praktisch und erspart euch das Tippen: Ihr müsst einfach ins Mikrofon sprechen, was ihr suchen möchtet. Aber die wenigsten Nutzer sind sich wohl bewusst, dass aufgezeichnete Sprachbefehle in einem riesigen Archiv auf Google-Servern gespeichert werden können. Ob auch ihr Audio-Aufzeichnungen zugestimmt habt, checkt ihr unter diesem Link.

Der Konzern erklärt auf einer Support-Seite, dass Google mit den Aufnahmen den Klang euer Stimme erlerne, um eure Sprechweise besser zu verstehen. Wer das nicht möchte oder nicht braucht, muss wieder tief in die Einstellungsmenüs vordringen, um das abzuschalten.

    • Sprach- und Audioaktivitäten abschalten: Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivitätseinstellungen > Sprach- und Audioaktivitäten > Schieberelger auf “aus”
    • Gespeicherte Sprach- und Audioaktivitäten löschen: Einstellungen > Google > Google-Konto > Daten & Personalisierung > Aktivität und Zeitachse > Meine Aktivitäten > Nach Datum und Produkt filtern > Alle Produkte > Voice & Audio > Übernehmen > Drei-Punkt-Symbol > Ergebnisse löschen > Löschen

Ebenfalls auf Motherboard: Totalüberwachung für 150 Euro


Natürlich weist Google auf seinen Support-Seiten immer wieder auf die praktischen Vorteile der Datensammelei hin. Das erweckt den Eindruck, als stehe der Nutzer im Mittelpunkt. Wenn man sich die Android-Menüs aber genau anschaut, entsteht ein anderes Bild. Für Nutzer ist es extrem einfach, einer Datensammel-Funktion zuzustimmen, oft genügt ein Klick auf einen farblich hervorgehobenen Button in einem Popup-Fenster.

Doch wer so eine Funktion wieder abschalten will, muss lange Klickwege mit bis zu 13 Stationen in unübersichtlichen Menüs zurücklegen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich besonders viele Nutzer diese Mühe machen. Dahinter steht offenbar das Interesse, möglichst viele Daten von möglichst vielen Menschen zu sammeln.

Was an der Datensammelei gefährlich ist – und was nicht

Es ist eher unwahrscheinlich, dass die von Google gesammelten Daten von Kriminellen missbraucht oder veröffentlicht werden, um Menschen bloßzustellen. Tatsächlich steckt Google viel Geld in den Schutz seiner Daten, auch aus Eigeninteresse: Ein Datenleck wäre nicht nur ein Marketing-Desaster, sondern würde auch das Geschäftsmodell von Google gefährden. Je mehr Informationen Google über seine Nutzer kennt, desto mehr Anzeigen kann der Konzern verkaufen.

Ihr müsst also eher keine Angst davor haben, dass Google-Mitarbeiter euch hinterher spionieren oder eure Geheimnisse veröffentlichen.. Das Problem ist vielmehr, dass mit euren Daten die Marktmacht eines mächtigen Konzerns gestärkt wird. Dahinter steht eine kaum kontrollierbare Welt von Marketingfirmen wie Cambridge Analytica.

Natürlich lassen sich Daten aus dem Smartphone theoretisch missbrauchen. In China beispielsweise entsteht gerade ein staatliches System, das die Bevölkerung nach ihrer Online-Aktivität bewerten soll: Nutzer erhalten demnach einen individuellen Score. Sobald Menschen mit einem niedrigen Score gesellschaftlich benachteiligt werden, könnten neue Formen der Diskriminierung und Kontrolle entstehen. Hierzulande sind solche Szenarien aber spekulativ und nicht mit geltenden Gesetzen vereinbar.

Aktuell sind Googles Daten wohl vor allem strategisch wertvoll: Neue Produkte wie etwa der intelligente Google-Assistant – ein Konkurrenzprodukt zu Siri – sind nur dann praktisch und hilfreich, wenn sie aufgrund von Daten individuell auf ihre Nutzerinnen eingehen können. Der Google-Konzern hätte bei der Entwicklung neuer Produkte wohl einen großen Nachteil gegenüber der Konkurrenz, würde er nicht großzügig Daten sammeln.

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