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Mir ist vollkommen klar, dass dieser Artikel sehr wenig mit Fakten zu tun hat und einfach eine Transformation meines Bauchgefühls in Worte ist. Andererseits ist das auch das Rezept hinter dem ORF WM-Studio und jeder Art von Sportjournalismus zu Event-Zeiten und man muss wohl schon froh sein, wenn dieses Bauchgefühl nicht mit einer Portion braunem Dreck daherkommt, wie wir das gerade in der österreichischen Medienlandschaft in letzter Zeit ein paar Mal gesehen haben.
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Außerdem ist mir auch bewusst, dass es bei sportlichen Großereignissen, nein, ganz generell bei Wettkämpfen immer darum geht, zu siegen. „Dabei sein ist alles“—das Motto, das fälschlicher Weise für den olympischen Gedanken gehalten wird—ist nur eine traurige Ausrede für Verlierer. Schlussendlich wird nur eine Mannschaft Weltmeister und darf dann eine Woche lang sich selber den Pokal polieren. Und deshalb ist es auch vollkommen logisch, dass Deutschland versucht, den Ball ins brasilianische (und jedes andere) Tor zu schießen.
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Aber man kann es auch übertreiben. Was Dienstag Nacht im Estádio Mineirão in Belo Horizonte passiert ist, ist einfach nur zu viel des Guten. Das sagt mir mein Twitter-Feed genauso wie mein Instinkt. Die Heimmannschaft derartig zu demütigen, tut mir im Herzen weh. Nicht Marina Abramović bringt Brasilien (und mich) zum Weinen, sondern es sind wieder einmal die Deutschen. Es lag natürlich an dem verletzten Neymar und dem gesperrten Abwehrkämpfer Thiago Silva, dass die Brasilianer emotional angeschlagen waren. Aber das Spiel hätte auch ganz anders ausgehen können, wenn nicht Müller dem Selbstvertrauen der Gastgeber schon in Minute 11 den Todesstoß versetzt hätte.
Die große Ironie des Ganzen ist, dass die Deutschen die Demütigung der Brasilianer nur damit wieder gutmachen können, indem sie Weltmeister werden und gegen Südamerikas Buhmann Argentinien noch eines draufsetzen. Aber warten wir besser einmal Sonntag ab. In der Zwischenzeit hoffen wir darauf, dass sowohl die deutschen Fans und Medien als auch ihre Hater die Blitzkrieg- und Endsieg- und Totalkrieg-Schmähs endlich hinter sich bringen. Sonst hat am Ende noch Ricky Gervais recht, wenn er sagt, dass sich die Deutschen in Südamerika wieder mal für einige Zeit verstecken müssen.
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DONNERSTAG
Heute ist die Eröffnung von Carsten Höllers Ausstellung Leben bei TBA21 im Augarten. Es gibt drei gute Gründe dort hinzugehen: Erstens hat es dieser Typ ziemlich drauf, zweitens wirds vermutlich wieder gratis Essen und Getränke geben (zumindest hoffen wir das) und drittens erwartet dich dann eine rauschende Afterparty in der Grellen Forelle.
FREITAG
Heute ist um 19:30 im Schikaneder die Premiere zum Skatevideo „Manhood“, das heißt, es gibt heiße Skaterboys und Skatergirls, die schon um 9 stockbesoffen sind. Und dann gehen alle gemeinsam zu Nas in die Arena.
SAMSTAG
Im Celeste ist heute UpMyAlley Labelnight und dort spielt das österreichische Duo Mieux, das gerade der heiße Scheiß ist. Außerdem ist zwischen, in und auf Forelle und Werk die Spittelauer Kernschmelze.
SONNTAG
Fußball. Aber ihr wisst das bereits.