Egal ob sie gegen den G20-Gipfel auf die Straße gehen oder für den Erhalt des Hambacher Forsts: Es ist für Demonstrierende nicht immer ungefährlich, sich dabei der Polizei entgegenzustellen. Ein Video aus Bulgarien dürfte so mancher Sitzblockaden-Teilnehmerin, die von Hundertschaften eingekesselt wurde, aber zumindest etwas Genugtuung verschaffen. Darin sprüht ein Polizist sein Pfefferspray nicht in die Augen der Demo-Gruppe, sondern versehentlich in die Gesichter seiner Kollegen. Der Grund: ein überraschender Windstoß.
Die unfreiwillige Slapstick-Einlage führte die bulgarische Polizei am Wochenende bei Anti-Regierungs-Protesten in der Hauptstadt Sofia auf. Der Nutzer Jasper Neve postete den kurzen Ausschnitt auf Twitter, das Video ging viral und wurde bis zur Veröffentlichung dieses Artikels über 13.000 Mal retweetet. Darauf zu sehen: der Pfefferspray-Fail, weinende Einsatzkräfte und rührende Kollegen, die sich gegenseitig Wasserflaschen reichen und die Flüssigkeit aus den Augen spülen.
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Karma? Oder sogar Polizistenfeindliche Tendenzen in der Natur? Neve, der das Video postete, hat eine ganz banale Erklärung für das Pfeffer-Gate: “Bulgarien ist ein friedliches Land”, schreibt der niederländische Auswanderer. Es gebe bei Protesten selten Gewalt – und wenn, dann nur etwas Rumgeschubse. “Das erklärt, warum die Polizei so unerfahren mit Pfefferspray ist.”
Ob Neve mit seiner Erklärung richtig liegt, ist fraglich. Zumindest mit Knüppeln scheint sich die ungarische Polizei besser auszukennen: Allein im Sommer 2013 wurden bei Protesten gegen die damalige Regierung mehrere Menschen durch Polizeigewalt verletzt. Und 2017 erhob Human Rights Watch schwere Vorwürfe gegen die Bulgarische Polizei, die an der Grenze zur Türkei wiederholt Flüchtlinge misshandelt haben soll.
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