Waschen oder nicht waschen? Das ist hier die Frage.
Es ist ganz schön schwierig, sich die Bedeutung der abstrakten Konzepte von Keimen und Krankheitserregern zu Herzen zu nehmen, wenn man eine frische Tüte Salat vor sich hat und sich fragt, ob man sich wirklich noch die Mühe machen und ihn ein zweites Mal abspülen soll. Immerhin ist nichts, was man isst, wirklich steril. Und obwohl man immer wieder mal von E.coli-Bakterien auf Blattsalat hört, scheint das keine ernstzunehmende Bedrohung zu sein.
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„Gewaschen und verzehrfertig” würde wohl nicht draufstehen, wenn man sich nicht darauf verlassen könnte, oder?
Laut einer neuen Studie von der University of California, Riverside, sind vorgewaschene und dreifach gewaschene Salate zwar eine nette Idee, aber im Endeffekt werden sie dich nicht unbedingt vor einer Lebensmittelvergiftung bewahren. Im Gegenteil.
Der abgepackte Salat wird mit technischen Hilfsstoffen versehen, die nicht deklariert werden müssen, die man aber auch nicht essen will. Nach dem Waschen können die Bakterien, die überlebt haben, weiter wachsen und sich auf andere Blätter ausbreiten—und auf die Geräte in der Verarbeitungsfabrik. Sie werden auch mit der Zeit resistenter und potentiell schädlicher.
„Gewissermaßen schützt das Blatt die Bakterien und erlaubt es ihnen, sich auszubreiten”, sagte Nichola M. Kinsinger, Postdoktorandin und Co-Leiterin des Projekts, in einer Stellungnahme. „Es war interessant zu sehen, wie die Oberfläche des Blatts Mikroumgebungen anfing zu bilden, die die Bleichmittelkonzentration verringern und wie—in diesem Fall—der Desinfektionsprozess, der eigentlich säubern, Bakterien entfernen und Kontamination vorbeugen sollte, ein potentieller Weichensteller für lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche war.”
Also: Glaub’ nicht alles, was auf der Verpackung steht bzw. kauf dir unverpackten Salat und wasch ihn einfach selbst.