Wäre es nach einer Weihnachtskarte aus dem Kanzleramt gegangen, wären die Festtage einfach eine besinnliche Zeit gewesen, egal woran man glaubt. Die Realität sah aber für viele anders aus: DHL-Boten hetzten auch an Heiligabend durch das Land, Bahnmitarbeiter kletterten durch Berge von Geschenken und Koffern gestresster Reisenden und auch Polizisten und Polizistinnen konnten nicht auf der Wache sitzen und Punsch trinken. Das sind die fünf ungewöhnlichsten Einsätze der Beamten der Feiertage:
Wütendes Kind beschwert sich über falsche Geschenke
Selbst wenn die Außentemperatur nicht im Minusbereich liegt, schaffen es Menschen mit falschen Geschenken die Stimmung unter Null zu bringen – oder im Extremfall Beschenkte an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Im friesischen Zetel rief ein Neunjähriger aus Wut über seine Geschenke die Polizei. Die Beamten verglichen den Wunschzettel des “sehr verärgerten Jungen” mit dem, was er ausgepackt hatte, schreiben sie in ihrer Pressemitteilung. Sie stellten fest: Beides stimmt nicht überein. Trotzdem konnte der Familienstreit geschlichtet werden, berichtet die dpa.
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Blitzer als Zuckerstangen verkleidet
Offensichtlich hatten Unbekannte zu viel Geschenkpapier übrig. Sie verkleideten drei Blitzsäulen in Saarbrücken mit rot-weißer Folie und Styropor als Zuckerstangen. Sie machten so der ganzen Stadt ein süßes Geschenk: Erinnerungsfotos der rasenden Zuspätkommer zum Familienessen blieben aus. Laut der Saarbrücker Zeitung schmückten die Stangen außerdem Sprüche wie “Yes we candy” oder “Operation Blitzkrieg: Das Fest der Liebe”. Über diese Kreativität mussten laut Polizeisprecher sogar die Beamten “schmunzeln”, bevor sie das besondere Geschenkpapier wieder entfernten.
LKW-Fahrer bekommen Geschenke
Weil sich Weihnachten alle zu Hause ins Foodkoma befördern, sind die Straßen leer. Auf den Autobahnen gilt für LKW-Fahrer an den Feiertagen außerdem ein Fahrverbot. Für die Fahrer, die nicht mehr pünktlich nach Hause kamen und alleine in ihrer Kabine feiern mussten, spielte die Polizei in Niedersachsen Weihnachts-Samariter. Auf Parkplätzen an der A1, klopfte ein Weihnachtsmann an die LKW-Fenster und brachte statt einer Kontrolle, kleine Geschenktüten. Es ist das dritte Mal, dass die Autobahnpolizei Winsen zusammen mit dem Verein DocStop Geschenke und nette Worte verteilt hat. Neben Fahrern aus Osteuropa öffneten auch viele aus Spanien, Portugal und Deutschland der Weihnachts-Polizei ihre Fahrertür und vergossen vor Rührung “die ein oder andere Träne”, berichten die Beamten.
Weihnachtsfeier endet auf der Wache
Heiligabend ist die Party unter den christlichen Feiertagen: Die einen trällern in der Kirche, andere drehen zu Hause so laut die Musik auf, dass die Nachbarn nicht schlafen können. In Pirmasens feierte eine Gruppe in der Nacht von Montag auf Dienstag so laut bis in die frühen Morgenstunden, als ob Jesus persönlich eingeladen hätte. Um halb drei Uhr traf die Polizei wegen Lärmbelästigung ein und “ermahnte” die Partygäste der Weihnachtsfeier zur Ruhe. Anstatt die nächste Darbietung von “Last Christmas” in Zimmerlautstärke zu performen, führte ein “uneinsichtiger” 38-jähriger Mann lieber eine aggressive Nummer auf im Stile von “Nein man, ich will noch nicht gehen, ich will noch ein bisschen tanzen”. Laut Polizei half da nur, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Er durfte alleine in einer Zelle auf der Wache Weihnachten weiterfeiern.
Blind-Dates an Weihnachten sind keine gute Idee
Weihnachten war für einen Mann aus Bayern nicht das Fest der Liebe. Der 33-jährige aus Bad Tölz hatte offenbar niemanden parat, den er unter dem Mistelzweig küssen konnte, und lud deshalb am ersten Weihnachtsfeiertag ein Online-Date zu sich nach Hause ein. Leider entfachte bei dem Paar nicht das Feuer im Kamin, sondern ein Streit. Laut Merkur eskalierte dieser so stark, dass die 31-Jährige Frau ihre Online-Bekanntschaft an Beinen und Nase verletzte. Das weihnachtliche Date endete damit, dass Polizisten die Frau aus der Wohnung geleiteten.