Gegen Mittag am vergangenen Samstag, den 27. Februar, hielt ein SUV mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans an einem Park in Anaheim, Kalifornien. Die Klan-Mitglieder wollten dort demonstrieren, doch es kam zu einer Konfrontation mit Gegendemonstranten. Die KKK-Vertreter hatten Titel wie „Grand Dragon” und „Exalted Cyclops” auf ihren Hemden stehen und hielten Schilder mit dem Spruch „White Lives Do Matter[,] Say No To Cultural Genocide”, während auf Schildern der Gegendemonstranten „Freedom Has No Color” stand. Doch als ein Mann einem Mitglied der rassistischen Gruppe gegen den Hinterkopf schlug, brach völliges Chaos aus.
Im Laufe der Konfrontation griff sich ein Mann in einem schwarzen Hemd mit Südstaatenflaggen-Aufnähern eine US-Flagge und verwendete sie wie eine Lanze.
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Schließlich näherten sich ihm ein Gegendemonstrant in einer nietenbesetzten Lederjacke und ein paar Andere so weit, dass das KKK-Mitglied anfing, mit der Spitze der Flagge nach ihnen zu stoßen. „Ich bin ein schwarzer Mann”, rief einer der Aktivisten, bevor er sich auf den Klansmann stürzte. „Ich bin hier, Baby.”
Nach dem Kampf hatten drei Menschen Stichverletzungen und der Gehweg um den Pearson Park war mit Blut und Coca-Cola befleckt. Fünf Mitglieder des Klans und sieben Gegendemonstranten wurden für ihre Beteiligung an dem blutigen Scharmützel verhaftet. Die Gegendemonstranten sehen sich Anklagen wie „tätlicher Angriff mit einer tödlichen Waffe” und „Missbrauch von Senioren” gegenüber, doch die Staatsanwaltschaft von Anaheim hat noch nicht mitgeteilt, ob die Fälle tatsächlich verfolgt werden sollen.
Am Sonntag stellte die örtliche Polizei fest, die KKK-Mitglieder hätten lediglich in Notwehr gehandelt oder einander vor Angreifern beschützt, weswegen alle fünf verhafteten Mitglieder der rassistischen Organisation freigelassen wurden. Zwar hat Sergeant Daron Wyatt vom Anaheim Police Department mitgeteilt, diese Entscheidung basiere sowohl auf Videomaterial als auch auf Befragungen der Beteiligten, doch viele Menschen sind frustriert von der Reaktion der Stadt, die eine lange KKK-Geschichte hat. In den 1920ern besetzten Mitglieder der rassistischen Gruppe vier von fünf Stadtratspositionen und neun von zehn Posten bei der Polizei. Die Lokalzeitung OCWeekly hat Anaheim vor Kurzem in einem Artikel scherzhaft als „Klanaheim” bezeichnet.
Sofort wurde eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um den verhafteten Gegendemonstranten zu helfen. „Als die Polizisten kamen, haben sie die Gegendemonstranten, viele von ihnen Schwarze und Braune Menschen, ins Visier genommen und verhaftet, anstatt die Rassisten zu verhaften, die die ganze Konfrontation/Gewalt überhaupt angefangen haben”, heißt es auf der Seite der Kampagne. „Das überrascht nicht.”
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Innerhalb von nur 5 Stunden waren 3.793 Dollar gesammelt, und am Sonntag stürmte sogar etwa ein Dutzend Menschen das Polizeirevier von Anaheim, um die Freilassung der verhafteten Demonstranten zu verlangen. Vertreter von Santa Ana Cop Watch, der Aktivistengruppe, die auch die Crowdfunding-Kampagne gestartet hat, haben sich auf unsere Bitte um Kommentar nicht umgehend gemeldet.
Inzwischen sind alle drei durch Stiche Verletzten in einem stabilen Zustand. Ein weiterer Gegendemonstrant wird noch von der Polizei gesucht. Das Anaheim Police Department verteidigt seinen Umgang mit dem Vorfall; es soll eine kleine Gruppe von Beamten in Zivil anwesend gewesen sein, sodass nicht ganz klar ist, wie die Situation derart eskalieren konnte.
„Es gab Individuen, die gezielt mit der Absicht hergekommen sind, Gewalttaten zu begehen, und das lässt sich mit nichts aufhalten”, sagte Sergeant Wyatt der LA Times gegenüber.