Wie 120 Gäste abhauen konnten, ohne zu zahlen

Man muss schon ziemlich dreist sein, um einfach ohne zu zahlen abzuhauen: Die ganze Zeit sitzt man da, schlägt sich den Magen voll und weiß ganz genau, dass man keinen einzigen Bissen davon bezahlen wird.

Doch wie ist das, wenn du es irgendwie schaffst, dich mit über 100 deiner Freunde und Verwandten zur gleichen Zeit aus dem Staub zu machen? Na ja, ihr seid immer noch ziemlich dreiste Säcke, aber immerhin könnt ihr euch gut koordinieren. 

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Genau das ist in dem Restaurant des Hotels El Carmen im spanischen Bembibre passiert. Letzte Woche verschwanden circa 120 Leute, ohne ihre 2.000-Euro-Rechnung zu bezahlen.

Wie der Besitzer Antonio Rodriguez erzählte, hatte die Gruppe das Restaurant für eine Party anlässlich zweier Taufen reserviert. Und eine Party war es wirklich: Sie atmeten die Häppchen förmlich weg, dazu gab es einen fleischlastigen Hauptgang und sie spülten das Ganze mit über 30 Flaschen alkoholischen Getränken herunter. So wie man eben eine Taufe richtig feiert. 

Gegenüber dem Online-Portal Leonotices meinte Rodriguez weiter, dass er glaubte, dass die Gruppe ihren Abgang von vornherein genau für den Moment geplant hatte, als die Kellner das Dessert aus der Küche holen gingen. „Alles war ganz normal, bis das Dessert serviert werden sollte”, sagt er. „Sie sind plötzlich aufgebrochen, als hätten sie sich abgesprochen.” Die ganze Sache war nicht einmal einer Minute vorbei – und das ist ehrlich gesagt irgendwie beeindruckend.

Bei der Reservierung hatten die Zechpreller eine Kaution von 900 Euro hinterlegt, also kann das Hotel sie ja vielleicht wiederfinden? Ha! „Das gestaltet sich schwierig, weil [die Person, die die Reservierung gemacht hat] entweder Kontaktdaten falsch angegeben hat oder das Hotel etwas falsch aufgeschrieben hat”, sagte Ángel Blanco von der Polizei in Léon gegenüber El PaísBlanco hofft dennoch, dass man sie mithilfe der Nummernschilder aufspüren kann.

Man glaubt es kaum, aber dieselbe Gruppe soll diesen Trick schon vor ein paar Wochen in einem anderen Hotel in der Nähe abgezogen haben. „Nachdem sie das Dessert gegessen hatte und ich gerade den Kaffee machte, gingen sie einfach”, wird ein Angestellter von The Local zitiert.

Rodriguez hat keine großen Hoffnungen, dass er auch nur einen Cent wiedersehen wird – die Zeit, die er sich mit der Presse und der Polizei unterhalten muss, wird er wohl auch nicht bezahlt bekommen. Er fügte noch hinzu, dass die Gäste „kein Mobiliar zerstört haben”.

Immerhin.