Wie private Social-Media-Accounts mir halfen, mich endlich frei zu fühlen

Dieser Artikel stammt aus der Privacy and Perception Issue des VICE Magazines, das in Zusammenarbeit mit Broadly produziert wurde. Mehr Geschichten aus dem Heft kannst du hier lesen.

In der sechsten Klasse erstellte ich zum ersten Mal ein Social-Media-Profil, für das ich ein Foto brauchte. Meine Freundinnen – Mädchen aus Somalia, die in dieselbe Moschee gingen wie ich – halfen mir, mit meiner Digitalkamera ein Foto zu schießen und auf MySpace zu stellen. Ich wusste damals nicht, wie man Fotos zuschneidet, also hübschte ich es mit Microsoft Paint und auf Blingee.com auf.

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Nach der wöchentlichen Stunde in der Islamschule lernten meine Freundinnen und ich zusammen Geometrie und loggten uns zwischendurch bei MySpace ein, immer direkt nachdem unsere Eltern ihre Kontrollrunde gemacht hatten. Ich hätte gar nicht auf MySpace sein sollen, geschweige denn Fotos von mir hochladen. Meine religiöse Mutter hatte Angst, dass Leute, die wir kannten, die Seite sehen und mich für “unanständig” halten könnten. Für unsere Profilbilder nahmen wir jeweils die sicherste Option. Wir hätten uns dennoch rechtfertigen müssen, wenn uns jemand erwischt hätte, egal wie brav die Fotos waren. Fotos ohne Hidschab zu posten, wäre uns nicht mal im Traum eingefallen.

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