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Wir haben deutsche Unis nach Hässlichkeit sortiert – Teil 2

Die Universität Duisburg-Essen von oben

Neulich haben wir die hässlichsten Unis Deutschlands gerankt. Und was sollen wir sagen? Die Kommentare auf Facebook sind explodiert. Studierende diverser Unis wähnten ihre Hochschule übergangen, und das völlig zu Recht. OK, manche haben sich auch darüber beschwert, dass wir nicht die aktuellsten Fotos verwendet haben, zum Beispiel im Fall der Uni Siegen, die mittlerweile einen neuen Anstrich bekommen haben soll. Fair enough. Diesmal rezensieren wir nur aktuellste Hässlichkeit!

Ihr habt danach gefragt, ihr sollt sie kriegen: Hier kommen die hässlichsten deutschen Unis Teil 2.

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6. Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Keiner kann etwas dafür, wann und wo er geboren wurde, deshalb sollte man auch nachsichtig sein mit der Düsseldorfer Uni. Sie wurde in den 60er und 70er Jahren gebaut, einer Zeit, als alle Architekten, warum auch immer, von tiefsitzender Bösartigkeit erfüllt waren

Dummerweise entstanden da gerade im Westen Deutschlands auch viele Fußgängerzonen, Betonwüsten mit Backstein, die nicht nur von jeglichem Charme befreit waren und sind, sondern auch von allem, was wächst, lebt und grünt. So wirkt auch die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: wie eine Einkaufsmeile ohne Geschäfte. Heute kann nur noch darüber spekuliert werden, warum man damals den Boden versiegeln wollte, warum Bäume out waren und Eintönigkeit in.

Zur bautechnischen Bösartikeit der Nachkriegsjahre gehörte nicht nur ein hässliches Äußeres, sondern auch Verderbtheit von innen. 2014 wurde eine Fakultät der Uni Düsseldorf wegen zu hoher Asbestbelastung zwischenzeitlich gesperrt.

5. Universität zu Köln

Universität zu Köln
Das Hauptgebäude der Kölner Uni | Foto: imago | Joko

Alle schönen Universitäten gleichen einander, jede hässliche Universität ist auf ihre eigene Weise hässlich. Das beweist wunderbar die Uni Köln. Sie ist kein ganz so betonierter Anschlag auf jegliche Ästhetik wie die Unis im Ruhrgebiet, sie leidet noch nicht einmal darunter, eine besonders neue Hochschule zu sein. Die Uni Köln wurde 1388 gegründet, ist sogar eine der ältesten in Europa. Aber trotzdem wirkt sie optisch wie Köln nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt: beherzt kaputtgebombt, halbgar wieder aufgebaut.

Die Kölner Uni war bis zum Sommer dieses Jahres sogar Exzellenzuni, was wieder beweist, dass gutes Aussehen und Intelligenz nicht zwangsläufig Hand in Hand spazieren gehen. Aber vielleicht sollten sie ja mal wieder.

4. Universität Hamburg

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Die Uni Hamburg ist der Schneeleopard unter den deutschen Hochschulen: ein Meister der Tarnung. Das Hauptgebäude ist mit pompöser Kuppel und neobarocker Fassade echt hübsch anzuschauen – und so lassen sich viele Studierende von diesem Antlitz zu einem Studium in Hamburg verlocken.

Nach erfolgreicher Einschreibung landen sie dann aber beispielsweise im “Philosophenturm”, was ja noch ganz erhaben klingt, aber ebenfalls täuscht. Fenster lassen sich nicht öffnen, der Fahrstuhl fährt nur bis zur zwölften von 14 Etagen. Optisch zitiert der Hochbau Nowosibirsk an einem verregneten Herbstmorgen. Gerade wird der Turm renoviert. Manche Dinge kann man aber nicht verbessern, sondern nur neu machen.

Ein anderes tolles Gebäude der Uni Hamburg ist der “Wiwi-Bunker”, ein Ungetüm der Moderne, das mit Fenstern geizt, und auch sonst mit allem, was schöne Gebäude ausmacht: Luft, Licht, Leichtigkeit.

Immerhin tragen es die Hamburger mit Fassung, nutzen für einzelne Gebäude ihrer Uni Namen wie “Rattenstall” und “Schweinemensa”.

3. Universität Duisburg-Essen

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Aus dem Walde kommt sie her, die Uni Duisburg-Essen | Foto: imago | Hans Blossey

Es geht ja nicht immer nur darum, ob etwas gut aussieht. Im Ruhrgebiet muss man froh sein, dass da überhaupt studiert werden kann, nach der komplizierten Geschichte dieser Region. Angeblich soll Kaiser Wilhelm II gesagt haben, dass im Ruhrgebiet weder Kasernen noch Universitäten gebaut werden dürften, weil da nur die Proleten wohnen. Historisch belegt ist dieses Zitat nicht, aber es schwirrt überall im Netz herum. So oder so: Bildung hat oft einen Bogen um die ehemalige Kohle-und-Stahl-Region gemacht.

Als irgendwann klar war, dass Kohle und Stahl bald Geschichte sein würden, in den 60er Jahren – ja, diesem Zeitalter des bösartigen Bauens –, wurden dann schnell Unis hochgezogen, erst Bochum, dann eben Duisburg und Essen, die später zur Universität Duisburg-Essen verschmolzen.

Von oben sieht das Ruhrgebiet ja erstaunlich grün aus. Nur an einer Stelle, da sieht es so aus, als hätte der Wald Warzen. Da ist sie, die Uni.

2. Universität Stuttgart, Campus Vaihingen

Wer in Stuttgart studiert, hat es sowieso schon schwer (überall schlecht gelaunte, fleißige Schwaben). Wer dann noch regelmäßig auf den Unicampus in Vaihingen muss, holt wirklich den Jackpot der Traurigkeit. Wir haben Zuschriften erhalten, die uns nahegelegt haben, diese Trauerklötze aus Beton unbedingt in die Liste der hässlichsten Universitäten aufzunehmen.

Da wir streng sind und die Kriterien sehr hart, mussten wir das eingehend prüfen – und sind zum Schluss gekommen: Ihr habt sowas von Recht! Da heißt ein Block beispielsweise “Naturwissenschaftliches Zentrum am Pfaffenwaldring” und sieht tatsächlich so aus, als hätten Forscher in langen Experimenten versucht, das unästhetischste Bauwerk der Menschheitsgeschichte zu kreieren.

Zehn Stockwerke hoch und in fast bläulichem Grau in den Himmel ragend. Die Fenster nach hinten versetzt, wie zu tiefe Augenhöhlen. Ein grimmiges Gebäude. “Auf dem Campus Vaihingen lässt es sich leben”, schreiben die Stuttgarter Nachrichten und zeigen ein Bild von lümmelnden Studenten vor einem See und vor vielen grauen Bausünden. Stimmt! Da lässt es sich leben. Und zwar: sehr schlecht.

1. Bergische Universität Wuppertal

Universität Wuppertal
Der Sieger: Uni Wuppertal | Foto: imago | Rainer Unkel

Bei einem Film ist es ja oft so: Trailer gut, Film selbst nicht so. Klar, genug lustige Szenen für einen Einminüter bekommt man auch aus Indiana Jones 4 zusammen. Bei den meisten Unis ist es ja ebenfalls so, dass sie bei der Google-Bildersuche irgendein passables Gebäude vorschicken, damit ihr wahres Wesen nicht gleich auffällt. An dieser Stelle muss man die Bergische Universität Wuppertal wirklich loben, denn sie gibt sich nie als etwas aus, was sie nicht ist.

Dieses Ungetüm aus Beton ist realer als ein Einkauf bei Real und ehrlicher als die Ehrlich Brothers. Selbst die Homepage der Uni kommt daher wie der Netzauftritt einer in den frühen 90er Jahren pleite gegangenen Werbeagentur, eine kleinteilige Textbrache, in gewisser Weise das digitale Ebenbild der analogen Wuppertaler Wirklichkeit.

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