Sex

Wir haben Männer gefragt, an was sie beim Sex denken, um nicht zu früh zu kommen

Eine der größten Sorgen des modernen Mannes besteht darin, andere zu enttäuschen. Ihre Familien zu enttäuschen, ihre Vorgesetzten zu enttäuschen und ihre Freunde zu enttäuschen. Eine Enttäuschung im Bett zu sein, dürfte in dieser Liste wohl ganz oben stehen. Ein frühzeitiger Samenerguss beschert dir nicht nur einen von freundlich-hämischen Alter-ist-das-jetzt-dein-Ernst-Blick deines Partners oder deiner Partnerin, sondern schickt dich auch noch umgehend ins Land der Träume—wie ein großer, dummer Bär, der gerade seine ganze Winterschlafration auf einmal gefressen hat.

Es gibt allerdings Mittel und Wege, um der Flut Einhalt zu gebieten und die Schraube am bereits bedrohlich tropfenden Hydranten noch einmal anzuziehen—und das alles nur mit der Kraft deines Geistes. Wir haben uns ein paar Typen aus ganz Europa geschnappt und sie gefragt, an was sie denken, um sich nicht vorzeitig selbst aus dem Spiel zu schießen.

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Jono, 23, Großbritannien

“Ich stelle mir gerne vor, wie der Kapitalismus aussehen würde, wenn er ein Mensch wäre, und wir sehr es wehtun würde, wenn er mir auf die Eier latscht—also schon eher wörtlich als im übertragenen Sinn.”

Paolo, 26, Italien

“Ich denke an den Gesichtsausdruck eines kackenden Hundes. Du kennst doch dieses bescheuerte Gesicht, das Hunde beim Scheißen machen? Als hätten sie eine Todesangst, weil sie beim Kacken nicht einfach weglaufen können, sollte irgendwo eine Gefahr lauern.”

Felix, 27, Österreich

“Ich wünschte, ich könnte irgendetwas weniger Nerdiges sagen, aber immer, wenn ich kurz davor bin, zu kommen—und die Frau noch nicht so weit ist—, denke ich an das Ende des Universums. Ich frage mich, ob es eher auseinandergerissen wird, wie in der Big-Rip-Theorie, oder ob es in sich zusammenfällt und wir einen umgekehrten Big Bang erleben. Ich überlege, ob es komplett abkühlt oder komplett überhitzt und wie es wohl aussehen würde. Die Taktik funktioniert ganz gut, nur leider ist es dann meistens ein eher trauriger Orgasmus.”

Chris, 29, Griechenland

“Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin, aber jedes Mal, wenn ich versuche, mich vom Kommen abzuhalten, denke ich an Jacques Cousteau, der ein kleines Schiff kommandiert, während sich in den Wellen dahinter Wale tummeln. Ich habe echt keine Ahnung warum. Ich habe mich nie besonders für Jacques Cousteau oder das Meer an sich interessiert. Ich bin mir noch nicht mal sicher, was Cousteau überhaupt gemacht hat—also, außer mir dabei zu helfen, Orgasmen abzuwehren.”

Willi, 20, Deutschland

“Ich spiele in Gedanken verschiedenste, komplexe Deathcore-Lieder auf der Gitarre durch. Das ist ziemlich ablenkend, weil du dich auch ohne echte Gitarre ordentlich drauf konzentrieren musst. Und nein, ich fange nicht an, auf der anderen Person rumzuklopfen.”

Pablo, 21, Spanien

“Ich versuche, mich an so viele Mannschaftsaufstellungen im Fußball wie nur möglich zu erinnern. Das ist simpel, aber effektiv.”

Leon, 23, Italien

“Ich konzentriere mich auf das Gefühl, irgendwelche Glasscherben in meinem Mund zu haben. Ich weiß nicht warum, aber ich finde die Vorstellung grauenvoll. Wenn das nicht ausreicht, stelle ich mir vor, dass diese Scherben kleine Glassplitter sind. Das funktioniert super—sogar so gut, dass ich deswegen einmal meine Erektion verloren habe. Selbst, wenn ich jetzt darüber nachdenke, wird mir ganz unwohl.”

Foto: Andrés Nieto Porras | Flickr | CC BY-SA 2.0

Zoran, 26, Serbien

“Ich bin in der Schule nie gut mit Zahlen und Mathe gewesen, also versuche ich es beim Sex mit Kopfrechnen. Ich nehme zum Beispiel zwei große Zahlen wie 17 und 54 und versuche, sie zu multiplizieren. Das ist schwierig für mich und dementsprechend funktioniert das auch meistens—komisch ist nur, dass ich jetzt manchmal einen Ständer bekomme, wenn ich leichte Rechenaufgaben lösen muss.”

Alexandru, 28, Rumänien

“Ich versuche meistens, an Computerspiele zu denken. Ich zocke ziemlich viel, also schließe ich einfach meine Augen und denke an das letzte Level, das ich gespielt habe—das lenkt mich ab. Wenn das nicht funktioniert, denke ich einfach an die Gefahr, das Mädchen zu schwängern oder um 3 Uhr morgens nach der Pille danach suchen zu müssen.”

Elliot, 21, Großbritannien

“Ich denke in der Regel an etwas, das den Körper in einen Schockzustand versetzt—von einem Auto angefahren oder ins Gesicht geschlagen zu werden oder so was. Und wenn ich wirklich verzweifelt bin, denke ich an die Queen in einem Bikini.”

Foto: Charlie Brewer | Flickr | CC BY-SA 2.0

Simon, 26, Frankreich

“Es kommt ziemlich selten vor, aber manchmal denke ich an meine Urgroßmutter. Sie war zwei Jahre lang bettlägerig, bevor sie gestorben ist. Du kannst dir also vorstellen, in was für Zuständen ich sie gesehen habe.”

Cyril, 27, Frankreich

“Ich habe immer den gleichen Trick: Ich konzentriere mich auf ein bestimmtes Element in meiner Umgebung. Ich studiere die Muster auf dem Bettzeug, starre auf einen Riss in der Wand oder konzentriere mich einfach auf den Bettrahmen. Bis jetzt hatte ich damit immer Erfolg.”

Enzo, 30, Italien

“Ich denke an metaphysischen Kram—wie den Tod und das Nichts. Die Sinnlosigkeit der Existenz—die Sinnlosigkeit von eigentlich allem. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Manchmal denke ich auch an eine Eidechse, die mit aufgerissenem Körper auf einer Straße liegt. Das heißt dann wohl, dass die Eidechse auch tot ist. Für mich funktioniert also quasi alles, was irgendwie mit dem Tod zu tun hat. Es ist schon etwas traurig, dass man in diesen schönen Momenten der Freude an etwas so Trauriges denken muss.”

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Julian, 28, Spanien

“Ich denke an Holz—meistens Holzmöbel. Auf Holz klopfen oder Holz berühren ist ja ein alter abergläubischer Brauch, um sich Glück zu bringen, und ich bin ein sehr abergläubischer Typ. Es würde mich nicht wundern, wenn das was damit zu tun hat.”

Samuel, 25, Spanien

“Ich denke an Zahlen—vor allem die letzten Zahlen, die ich im Kopf hatte. Ich denke also darüber nach, wie viel Geld ich für das Abendessen ausgegeben habe und wie viel Geld jetzt noch auf meinem Konto ist. Solche Sachen.”

Mickey, 23, Niederlande

“Normalerweise denke ich an irgendetwas, das ich richtig eklig finde. Einmal habe ich meinen Vater beim Kacken gesehen. Das Bild funktioniert eigentlich immer.”