Gestern war nicht nur Hitlers Geburtstag, sondern auch ein sehr viel schönerer Jahrestag: “420”, der Weltkiffertag. Zu diesem Anlass lud der Deutsche Hanfverband zum “ersten legalen Cannabis Smoke-in Deutschlands” in den Görlitzer Park in Berlin ein.
“Wir wollen zeigen: Cannabis als Medizin ist jetzt legal, gewöhnt euch dran”, sagt der Organisator Florian Rister, “das hier ist für uns eine Form gelebter Normalität.” Die Veranstaltung sei bei der Polizei als Demonstration angemeldet, und Vaporizer und Bongs “Mittel der Demonstration”. Man wolle gegen die Null-Toleranz-Zone im Görli, die hohen Gras-Preise in deutschen Apotheken und für mehr Akzeptanz für medizinisches Cannabis in der Gesellschaft demonstrieren.
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Zum Kiff-in wurden vor allem diejenigen aufgerufen, die durch ein ärztliches Rezept oder eine Ausnahmeerlaubnis Cannabis als Medizin rauchen dürfen. Denn die können auch im Görlitzer Park ganz legal kiffen. Auf einem bunten Schild neben dem aufgebauten Hanfmuseum-Stand steht: “Cannabis ist nicht nur zum Rauchen da”. Stimmt allerdings.
Als es auf die 420-Uhrzeit 16:20 Uhr zugeht, fühlt sich das Ganze wie ein grünes Silvester im Frühling an. Mit den fertig gerollten Tüten zwischen den Fingern zählen die Demonstranten einen Countdown herunter. Um 16:20 Uhr grölen dann alle “Happy 420” und zünden zu Reggae-Musik ihre Joints an. Die Polizei schaut in einiger Entfernung aus ihrem Mannschaftswagen zu, wie die Rauchwolken gen Himmel ziehen – ohne einzugreifen oder diejenigen zu kontrollieren, die sich mit ihren nicht-medizinischen Joints zwischen die legalen Kiffer gemischt haben.
Wenn ihr euch fragt, warum gerade der 20. April der Weltkiffertag ist: In den USA und in Kanada ist “420” ein Code für Kiffen. Der Mythos besagt, dass sich in den 70ern fünf Jugendliche in Kalifornien jeden Tag nach der Schule zum Kiffen verabredet haben. Und zwar um 16:20 Uhr, weswegen “420” bald ihr Codewort für Kiffen wurde – und sich dann als Synonym in der Szene verbreitete. Das High Time Magazine hat die 420-Historie aufgeschrieben. Seit einigen Jahren wird der 20. April (amerikanisch: 4/20) deshalb als Kiffer-Tag gefeiert. Auf dem “Hippie Hill” in San Francisco versammeln sich beispielsweise jedes Jahr Tausende, um zusammen zu kiffen. Inzwischen finden überall auf der Welt “Smoke-ins” statt.