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So kriegen Pädophile ihre Neigungen in den Griff

Silhouette van een man

Wenn nachts die Bilder von Kindern in seinem Kopf überhandnahmen, stellte sich Joseph Parker unter die kalte Dusche. Der Schock durch das eiskalte Wasser sollte diese aufdringlichen Gedanken vertreiben. Alternativ starrte er auf ein Foto von Henepola Gunaratana in der Hoffnung, dass das faltige Gesicht des buddhistischen Mönchs die verstörenden Bilder in seinem Kopf ersetzen würde.

Joseph Parker ist 26 und heißt in Wahrheit anders. Seit er 17 ist, weiß er von seiner sexuellen Präferenz für Kinder. Ein intensives Verlangen bemerkte er allerdings erst mit 24. Am schlimmsten war es kurz vorm Einschlafen. “Sobald ich versuchte, mich vom Wachsein zu lösen, sanken meine Gedanken in den Pool der sexuellen Energie. Ich empfand dieses furchtbare Gefühl von Freude und Glück gegenüber Kindern.”

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Im Internet las Parker über Medikamente, die seinen Testosteronspiegel senken könnten – und damit seinen Sexualtrieb. Eine sogenannte chemische Kastration. Als er einen Psychiater nach diesen Mitteln fragte, bekam er stattdessen Risperidon verschrieben, ein Mittel zur Behandlung von Schizophrenie. Er nahm es ein Jahr lang ein und bekam dann noch zusätzlich Sertralin, ein Antidepressivum. Die Mittel halfen ein bisschen, aber nicht richtig. Parker suchte im Internet weiter.

Auf einer türkischen Website bestellte er sich Cyproteronacetat, ein testosteronsenkendes Mittel, und das weibliche Hormon Estradiol. Seitdem nimmt Parker beide Mittel zusammen. Die Seite, über die er die Medikamente bestellt hat, ist illegal und wird häufig abgeschaltet. “Soweit ich weiß, ist das ihr dritter oder vierter Website-Wechsel – zumindest in den 14 Monaten, seit ich die Seite kenne”, sagt er. 

Parker, der in den USA lebt, wünscht sich, dass es für Pädophile nicht so schwer wäre, an solche Mittel zu kommen. Aber für viele Pädophile – insbesondere für die, die nicht straffällig geworden sind – kann der Zugang zu einer Gesprächstherapie, ganz zu schweigen von Medikamenten, sehr schwer sein. Hilfesuchende fürchten, den Behörden gemeldet zu werden.


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In den vergangenen Jahrzehnten haben Forschende neue Erkenntnisse über Pädophilie gewonnen. Nach heutigem Forschungsstand ist Pädophilie eine angeborene sexuelle Ausrichtung – etwas, das die betroffene Person sich nicht aussucht und auch nicht ändern kann. Sie entwickelt sich in der gleichen Phase, in der auch andere Menschen ihre sexuelle Orientierung und Sexualpräferenzen entwickeln.

“Die meisten Menschen verwenden die Wörter Pädophilie und Kindesmissbrauch synonym. Das sind sie aber nicht”, sagt James Cantor, ein klinischer Psychologe und Neurowissenschaftler aus Kanada, der zu Pädophilie forscht. Es gibt einen Unterschied zwischen Pädophilie und dem Missbrauch von Kindern – also ein Unterschied zwischen dem Sich-hingezogen-fühlen und dem Verbrechen. 

Nur etwa die Hälfte der Täter, die sich an Kindern vergehen, sind echte Pädophile – einige Studien gehen von einem noch geringeren Anteil aus. Bei der anderen Hälfte handelt es sich um Menschen, die eigentlich sexuell auf Erwachsene ausgerichtet sind. Sie wählen Kinder als Opfer, weil sie leicht zu manipulieren oder verfügbar sind. Andersherum sind Menschen, die Missbrauchsdarstellungen von Kindern, sogenannte Kinderpornografie, konsumieren, fast immer pädophil, da Pornos mit Erwachsenen leicht verfügbar sind. 

Cantor findet deswegen, dass ein modernes Präventionsprogramm für Pädophile das Ziel haben sollte, den Menschen dabei zu helfen, mit ihren sexuellen Interessen umzugehen, anstatt zu versuchen diese zu ändern. Das kann mit der freiwilligen Einnahme von hormonsenkenden Medikamenten, einer Therapie oder beidem geschehen. Da Pädophilie und sexueller Missbrauch nicht gleichzusetzen sind, solle es dabei auch nicht nur um die Verhinderung von Straftaten gehen, sondern auch das Leben und das seelische Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern. Das setzt die Erkenntnis voraus, dass auch Menschen, die sexuell auf Kinder ausgerichtet sind, das Recht auf ein sinnerfülltes Leben haben. 

Das Präventionsnetzwerk “Kein Täter werden” der Berliner Charité gilt in diesem Bereich als wegweisend. Es bietet an mehreren Standorten in Deutschland Therapien an, auch mit medikamentöser Unterstützung. Das Programm ist kostenlos und die Therapeutinnen und Therapeuten unterliegen der Schweigepflicht.

Die Nachfrage ist hoch, auch international: Nach einer BBC-Dokumentation über das Projekt wurde die Hotline laut Guardian mit Anrufen von britischen Pädophilen überschwemmt. “Ein Brite war so verzweifelt, dass er nach Deutschland zog, damit er an dem Programm teilnehmen konnte”, heißt es im Guardian. Beim britischen Gesundheitssystem NHS habe man ihm nur die Tür vor der Nase zugeschlagen, sagte der Mann gegenüber der Zeitung. 

In Schweden gibt es das Hilfetelefon PrevenTell für Menschen, “die das Gefühl haben, die Kontrolle über ihr Sexualverhalten verloren zu haben, die sich vielleicht Sorgen um ihre Gedanken und Handlungen machen”. Der Psychiater Christoffer Rahm vom schwedischen Karolinska Institut traf im Rahmen einer Kooperation mit PrevenTell einige der pädophilen Anrufer. Einer von ihnen war ein Busfahrer, der Kinder zur Schule brachte. Dieser rang mit seinen Impulsen und Fantasien, aber war nie übergriffig geworden. Als Rahm nach einer passenden Behandlungsmethode für seinen Patienten suchte, bemerkte er eine Forschungslücke: Es gab keine vergleichenden Studien zu verschiedenen Medikamenten und auch keine systematischen Untersuchungen, welche Therapien sich für welche Personen eignen. 

Das motivierte Rahm dazu, die weltweit erste placebokontrollierte Studie mit einem hormonsenkenden Mittel an Pädophilen durchzuführen. Die Probanden hatten sich freiwillig gemeldet. Das Ergebnis erschien im April 2020 in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry. Das Mittel konnte sowohl das starke sexuelle Verlangen reduzieren als auch das sexuelle Interesse an Kindern – und es wirkte bereits innerhalb von zwei Wochen.

“Wenn es Menschen gibt, die deswegen Hilfe suchen, dann wäre es das Beste, das in der Präventionsphase zu regeln, bevor ein Schaden entstanden ist”, sagt Rahm. “Natürlich muss die Gesellschaft deutlich machen, dass jede Form von übergriffigem Verhalten an Kindern nicht OK ist. Aber es ist kontraproduktiv, wenn diese Menschen keine professionelle Hilfe bekommen können.” 

Das Medikament, das Rahm untersucht hat, ist Degarelix. 2009 wurde es in Europa zur Behandlung von fortgeschrittenen Prostatakarzinomen zugelassen. Es blockiert die Signale vom Gehirn an den Körper, Testosteron zu produzieren. Eine Injektion hält etwa drei Monate an. 

In den ausführlichen Interviews, die Rahms Team mit den Studienteilnehmern führte, zeigte sich, dass einige Teilnehmer positive Effekte spürten. “Sie beschrieben ein Gefühl innerer Ruhe”, sagt Rahm. “Sie fühlten weniger Druck und hatten dadurch ein besseres Intimleben mit ihren Partnerinnen und Partnern. Einige beschrieben, dass die störenden Gedanken über Kinder verschwanden und sie sich jetzt auf andere Dinge konzentrieren können. Viele hatten den nervenden Impuls zum Masturbieren verloren und konnten Kinder einfach als menschliche Wesen wahrnehmen und nicht als Sexsymbole.” Die Mehrheit der Studienteilnehmer, die das aktive Medikament erhalten hatten, gab an, es weiter nehmen zu wollen.

Sexualwissenschaftler Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, nannte die Studie “einen Meilenstein in der klinischen Sexualforschung”. 

Viele Medikamente, die in der Vergangenheit bei Pädophilen verwendet wurden, insbesondere im Strafrechtskontext, sind nicht so gründlich geprüft worden. Fred Berlin, Psychiater und Sexualforscher an der Johns Hopkins University, hat selbst schon zahlreichen Patienten hormonsenkende Mittel verschrieben. Er kritisiert, dass vor allem der US-Strafvollzug in der Regel nicht gut mit Ärzten und Forschenden zusammenarbeitet, die diese Substanzen untersuchen. 

Wenn jemand mit einer Sexualpräferenz für Kinder ins Gefängnis kommt, gibt es laut Berlin dort nichts, was daran etwas ändert oder der Person hilft, später besser damit umzugehen. Frühere Zwangsmaßnahmen wie chemische Kastrationen und Aversionstherapien hätten auch zu einem Misstrauen gegenüber verschiedenen Behandlungsansätzen geführt.

“Die Vorstellung, dass wir das einfach durch Bestrafung und Wegsperren lösen können, ist sehr naiv”, sagt Berlin. 

In Gesprächstherapien sollten Betroffene einen Umgang mit ihrer sexuellen Ausrichtung lernen und dabei auch explizit anerkennen, dass sich diese Interessen sehr wahrscheinlich nie ändern werden. In der Vergangenheit drehten sich Therapien häufig um die Suche nach einer traumatischen Erfahrung aus der Vergangenheit. Dahinter stand die Vorstellung, dass Missbrauchserfahrungen zu Missbrauch führen. Die Wahrheit ist etwas komplizierter. Bei erwachsenen Tätern kann es tatsächlich eine Rolle spielen, dass sie als Kind missbraucht wurden. Es ist allerdings nicht zwangsläufig ein Faktor, der Pädophilie begünstigt.

“Das habe ich von Patienten immer und immer wieder gehört”, sagt der kanadische Psychologe Cantor. “Sie selbst wussten es. Sie wussten es schon immer. Aber alle ihre früheren Therapeuten haben ihnen gesagt, dass sie sich auf das Trauma konzentrieren sollen – auf das, was in ihrer Kindheit passiert ist. Aber so wie sie es selbst wahrnahmen, waren sie so geboren worden.”

“Wir müssen weiter forschen, damit wir wissen, was wir tun.” – Christoffer Rahm

Laut Cantor passen sich die Patienten schnell an, sobald die Therapie nicht mehr darauf abzielt, ihre Sexualität zu ändern, sondern einen Umgang mit ihr zu finden. Wenn sich ein Patient in der Vergangenheit Missbrauchsdarstellungen von Kindern angeschaut hat oder sexuell übergriffig geworden ist, hilft die Therapeutin oder der Therapeut der Person dabei, zu untersuchen, wie und warum ihre Selbstkontrolle versagt hat und was nötig ist, damit das nicht wieder passiert.

Für manche Patienten kann dieser Prozess mit einem Medikament kombiniert werden, das den Sexualtrieb reduziert. “Manche Menschen würden lieber in diesem Zustand leben als mit dem quälenden Trieb, den sie nicht ausleben oder irgendetwas anderes mit anstellen könnten”, sagt Cantor.

Aber selbst in den US-Bundesstaaten, in denen Sexualstraftäter im Rahmen ihrer Strafe hormonsenkende Medikamente erhalten, ist es für nicht straffällige Pädophile schwer, diese Mittel zu kriegen. “Ich bekommen ständig Briefe von Menschen aus dem ganzen Land, die Zugang zu diesen Mitteln wollen und ihn nicht bekommen”, sagt Berlin. 

Der Schwede Rahm sagt nicht, dass alle Pädophile ein Leben lang Medikamente nehmen sollten. Seine Studie habe lediglich die Anwendung dieses bestimmten Mittels untersucht. Manche Personen brauchen und wollen es vielleicht nur ein paar Monate nehmen. Es könne zum Beispiel dabei helfen, eine besonders schwierige Phase zu durchstehen, oder ließe sich mit dem Beginn einer Verhaltenstherapie kombinieren. “Wir müssen weiter forschen und evidenzbasierte Behandlungsmethoden entwickeln, damit wir wissen, was wir tun.”

Momentan leitet Rahm eine weitere placebokontrollierten Studie, diesmal allerdings ohne Medikament: eine Therapie speziell für Pädophile, die sie anonym über das Darknet machen können.

Wie hilfreich Medikamente sein können, auch wenn sie nur über einen kurzen Zeitraum genommen werden, zeigt das Beispiel von Max Weber. Auch er heißt in Wahrheit anders. Als Weber mit Anfang 20 merkte, dass er sich sexuell zu jungen Mädchen hingezogen fühlt, sei er entsetzt gewesen. “Meine Vorstellung von Pädophilie war damals die gleiche wie die der meisten Menschen, dass Pädophile früher oder später übergriffig werden”, sagt er.

Weber hat an dem Projekt “Kein Täter werden” teilgenommen und ist heute einer der Betreiber die Selbsthilfeseite Schicksal und Herausforderung. Die Medikamente sind für ihn wie eine Brille. “Du kannst sie aufsetzen, um dich auf Dinge zu konzentrieren, die du an deinem Leben ändern willst.”

Weber vergleicht Pädophilie damit, im tiefen Wasser zu stehen. Du musst dich anstrengen und auf den Zehen stehen, um nicht zu ertrinken. “Ich habe meine ganze Kraft gebraucht, um nicht in meinen Ängsten und meinem Selbsthass zu ertrinken”, sagt er. “Die sexuellen Impulse fühlten sich deswegen extrem mächtig an, denn wenn du auf deinen Zehen stehst, kann dich selbst der kleinste Stoß umwerfen.”

Neun Monate lang nahm er die Medikamente. In dieser Zeit, in der seine sexuellen Gefühle unterdrückt waren, habe er wieder Halt in seinem Leben bekommen, sagt er. Schließlich merkte er, dass er sich auch ohne Medikamente in der Nähe von Kindern aufhalten kann. “Ich weiß jetzt, dass ich die Kontrolle habe. Niemand kann mich dazu bringen, übergriffig zu werden, abgesehen von mir selbst.”

“Wir müssen darauf bestehen, dass Menschen, die diese sexuelle Ausrichtung haben, ihr nicht nachgehen”, sagt Forscher Berlin von der Johns Hopkins University. “Und das kann eine ziemliche Bürde sein. Es ist kein Wunder, dass einige dieser Menschen aufgrund der Auswirkung, die ihre Sexualität auf ihr Selbstwertgefühl hat, psychische Unterstützung benötigen.”

In den USA gibt es kein großes Präventionsprojekt. Als potenzielle Lösung für dieses Problem gründete Gary Gibson ASAP – die Associaton for Sexual Abuse Prevention. Er hat eine Liste mit etwa 400 Therapeuten zusammengetragen, an die sich Pädophile wenden können. Auch wenn die Organisation in erster Linie mit Pädophilen arbeitet, die ihrer sexuellen Ausrichtung nicht nachgehen, akzeptiert der Verein auch Personen, die auffällig geworden sind und damit aufhören wollen. “Die Menschen sind einfach verzweifelt”, sagt Gibson.

“Glückliche und psychisch gesunde Menschen belästigen keine Kinder.” – Robert Hillman

Gibson hat schon mit Pädophilen zusammengearbeitet, die so verzweifelt waren, dass sie sich einer Kastration unterzogen haben. Ein Mann sei sogar für die Operation nach Mexiko gereist, sagt Gibson. Als er zurückkehrte, wollte ihn kein Arzt als Patient aufnehmen. “Ich habe schließlich einen Therapeuten gefunden, der mit ihm arbeiten wollte, aber dann den Kontakt mit ihm verloren. Ich mache mir Sorgen, was aus ihm geworden ist.”

Das Ziel von ASAP sei es, jeder Person, die sich zu Kindern hingezogen fühlt und ihrer Neigung nicht nachgeht, dabei zu helfen, einen Therapieplatz zu finden, sagt Robert Hillman, der aktuelle Präsident von ASAP. Hillman beschreibt sich selbst als “lifelong virtuous pedophile”, also als Pädophilen, der noch nie in seinem Leben seiner Neigung nachgegangen ist. “Kein Pädophiler wird übergriffig geboren”, sei das Mantra des Vereins. Das Ziel: Es auch dabei zu belassen. “Glückliche und psychisch gesunde Menschen belästigen keine Kinder”, sagt Hillman. 

“Menschen tun verzweifelte Dinge, wenn sie verzweifelt sind”, sagt der kanadische Psychologe Cantor. “Ein großer Teil von dem, was diese Gruppen und was Therapien tun, ist den Menschen dabei zu helfen, ein Leben zu führen, das schützenswert ist. Wenn sie ein solches Leben führen, bringen die Menschen auch die Energie und die Willenskraft auf, sich zu kontrollieren. Sie wollen es dann nämlich nicht alles aufs Spiel setzen.”

Nach etwa fünf Wochen, sagt Joseph Parker, habe er sich mit den Medikamenten, die er im Internet bestellt hatte, besser gefühlt. “Es war wie Tag und Nacht”, sagt er. “Ich kann gar nicht sagen, was mir für ein Gewicht von den Schultern genommen wurde. Immer wenn ich daran denke, lehne ich mich in meinem Stuhl zurück und gebe einen zufriedenen Seufzer von mir. Ich weiß, dass ich nie wieder so leiden werde. Sowohl der körperliche Trieb als auch die Gedanken in meinem Kopf sind verschwunden.”

Parker sagt, er sei nie in Gefahr gewesen, sexuellen Missbrauch zu begehen oder Missbrauchsdarstellungen im Internet zu konsumieren. Er ist auch Mitglied der Virtuos Pedophiles – der wohl bekanntesten englischsprachigen Online-Selbsthilfegruppe für Pädophile, die nicht übergriffig werden wollen. Parker nehme die Medikamente vor allem, um seine Lebensqualität zu verbessern.

Der schwedische Psychologe Rahm hofft, weiter an Behandlungsmöglichkeiten für Pädophile forschen zu können. Wenn es nach ihm ginge, bekäme in Zukunft jeder eine persönliche Anamnese und eine erprobte und auf Fakten basierte Behandlung. Das würde einem Pädophilen dabei helfen, mit den eigenen Gefühlen und Sorgen umzugehen und vor allem das Risiko von Übergriffen senken.

“Manche Menschen brauchen eine Therapie, andere Medikamente und wieder andere beides – und bei manchen wird gar nichts davon helfen. Die brauchen dann etwas anderes”, sagt Rahm. Das alles sei weder neu noch revolutionär. Rahm möchte einfach, dass das Wissen der modernen Psychiatrie auch auf diese Patientengruppe angewandt wird.

Wenn du selbst das Gefühl hast, eine pädophile Neigung zu haben oder Informationen zum Thema möchtest, kannst du dich für Deutschland beim Projekt Kein Täter werden der Charité melden. Hier gibt es auch ein Angebot zur Online-Selbsthilfe der Charité. Für Menschen aus der Schweiz bietet die Website kein-missbrauch des Forio Instituts Hilfe. Für Menschen aus Österreich bietet das Projekt Nicht Täter werden Hilfe an.

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