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YouTube-Star PewDiePie sorgt für Eklat im Livestream – Game-Entwickler greift zu drastischen Maßnahmen

Oops!…I did it again – Nachdem YouTube-Star PewDiePie bereits im Februar wegen eines “Tod allen Juden”-Plakats in seinem Stream eine Kontroverse ausgelöst hatte, sorgte er in einem neuen Video erneut für einen Eklat: Während eines Livestreams am gestrigen Sonntag zu dem Spiel PlayerUnknown’s Battlegrounds beleidigte er einen anderen Spieler des Online-Shooters mit dem N-Wort.

“Was für ein verdammter N****er. Oh mein Gott, was zur Hölle? Sorry, aber was zur Hölle? Was für ein verdammtes Arschloch. Ich meine das nicht in einem schlechten Sinn”, fluchte PewDiePie live vor tausenden Zuschauern.

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Das Video wurde insgesamt 5,7 Millionen Mal geklickt und ist mittlerweile nicht mehr verfügbar. Laut Buzzfeed News wurde es Sonntagabend von YouTube gelöscht. Trotz der Löschung verbreitet sich das Video beziehungsweise Kopien davon derzeit wie ein Lauffeuer auf Boards wie Reddit und in den sozialen Medien.

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Zahlreiche Redditor sind dabei der Meinung, PewDiePies wiederholte Verwendung rassistischer Versatzstücke entlarven ihn als Rassisten. Auf YouTube schlägt das Stimmungspendel in die entgegengesetzte Richtung aus: Unter einem Video des Nutzers “jeff”, das einen Ausschnitt aus PewDiePies Original-Stream zeigt, sammeln sich User, die die Verwendung des N-Wortes verharmlosen, dem YouTuber gratulieren oder das N-Wort einfach serienmäßig in die Kommentarspalte spammen.

PewDiePie, hinter dem der schwedische Videoproduzent Felix Kjellberg steckt, ist mit 57 Millionen Abonnenten der mit Abstand erfolgreichste YouTube-Kanal weltweit. Seine Videos wurden insgesamt über mehr als 14 Milliarden Mal geklickt. Vergangenes Jahr landete Kjellberg sogar auf der Liste der weltweit 100 einflussreichsten Menschen des Time-Magazins.

Seine jüngsten Äußerungen bringen Kjellberg nun erstmals ernsthafte Probleme mit Vertretern der Gaming-Industrie ein. Denn während das Video auf Social Media die Runde machte, meldete sich der Mitgründer des Studios Campo Santo, Sean Vanaman, auf Twitter zu Wort. Seine Firma habe einen “DMCA takedown” gegen PewDiePie eingereicht: eine Art urheberrechtliche Verfügung, die dem YouTuber untersagt, weiter Spiele des Studios zu streamen. In dem Video mit dem N-Wort hatte PewDiePie nämlich auch das beliebte Adventure-Spiel “Firewatch” von Campo Santo gespielt.

“Ich habe die Schnauze voll dabei zuzusehen, wie dieses Kind mehr und mehr Geld mit unseren Produkten macht. Er ist schlimmer als ein verkappter Rassist: Er propagiert widerwärtigen Müll, der der Kultur rund um diese Industrie beträchtlich schadet.”, schimpft Vanaman auf Twitter.

Er hoffe darauf, dass sich ihm auch andere große Player in der Gaming-Industrie anschließen. “Ich rufe andere Entwickler, die deutlich mehr Menschen erreichen als wir, dazu auf, ihm den Zugriff auf Inhalte zu sperren, die ihn zum Millionär gemacht haben.”

Es ist das erste Mal, dass die Spieleindustrie mit derart drastischen Maßnahmen auf PewDiePies verbale Ausfälle reagiert. Wegen eines antisemitischen Plakats hatte bereits Anfang des Jahres das US-Medienflaggschiff Disney Kjellberg den Vertrag gekündigt. Auch Google hatte damals reagiert und den beliebten Kanal von seinem Preferred-Dienst ausgesperrt, der Youtuber mit einträglichen Werbepartnern vernetzt.


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In der Welt der Spieleentwickler hielt man hingegen lange Zeit die Füße still – bis zu Vanamans Twitter-Tirade. Der Grund für das Schweigen der Spieleindustrie könnte auch darin liegen, dass die Entwickler davon profitieren, wenn ihre Spiele auf PewDiePies millionenfach geklicktem Kanal erscheinen.

Diesen Punkt spricht Entwickler Vanaman zumindest offen an. Er schließt seine Twitter-Tirade gegen PewDiePie mit der selbstkritischen Bemerkung, dessen “Komplize” zu sein, da er sicher sei, an dem 5,7 Millionen mal geklickten Video ebenfalls verdient zu haben. “Das ist etwas, über das wir nachdenken sollten.”

Gegenüber Buzzfeed News fügte er hinzu, er bedauere es, mit rechtlichen Schritten gegen PewDiePie vorzugehen. Hätte er eine andere Möglichkeit, das Video herunterzunehmen, würde er sie wahrscheinlich ergreifen. “Zensur ist nicht die beste Sache”, so Vanaman.