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Die App mit dem miesesten Preis-Leistungs-Verhältnis seit Erfindung des iPads

Der ein oder andere von euch hat sicherlich schon mal versucht, eine App zu entwickeln und dann möglichst gewinnbringend an ein Unternehmen zu verkaufen. Falls das bisher nicht so geklappt hat, solltet ihr mal darüber nachdenken, euer Produkt einer US-Behörde anzubieten.

Die US-amerikanische Transportsicherheitsbehörde TSA jedenfalls bezahlte im vergangenen Jahr die stattliche Summe von 47.400 US-Dollar, um in den Besitz einer App zu gelangen, die nichts weiter tut, als nach rechts oder links zu zeigen.

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Der Zufallsgenerator namens Randomizer kam 2015 an über 100 US-Flughäfen zum Einsatz, um die Schlangen von Flugpassagieren vor der Sicherheitskontrolle zu managen. Im Rahmen des mittlerweile eingestellten Programms „Managed Inclusion” sollte es somit Terroristen erschwert werden, etwaige Muster an Security Checks voraussagen zu können. Außerdem sollten unbescholtene Vielflieger dank dieser technologischen Verbesserung schneller durch den sogenannten PreCheck der TSA geleitet werden, einer abgespeckten Express-Variante der Sicherheitskontrollen. Nachdem allerdings ein verurteilter Gewalttäter in den PreCheck gelotst worden war und diesen problemlos passieren konnte, beendete die TSA das Programm und damit auch den Einsatz von Randomizer.

Entwickelt worden war die App von IBM im Auftrag der TSA als Teil eines „mobile application development” im Gesamtwert von 336.413 US-Dollar. Hervorgegangen sind diese Informationen aus Dokumenten, die der Entwickler Kevin Burke über den sogenannten Freedom of Information Act (FOIA) erlangt hatte. Aus reiner Neugier hatte Burke den FOIA—ein US-Gesetz, welches den Zugang zu Dokumenten staatlicher Behörden garantieren soll—bemüht und dürfte nicht schlecht gestaunt haben. Denn für das Programmieren eines Zufallsgenerators wie dem Randomizer brauchen erfahrene Coder—und man kann davon ausgehen, dass solche bei IBM arbeiten— kaum mehr als ein paar Minuten.

Der YouTuber Cris Pacia beispielsweise erklärt hier anschaulich, wie er in zehn Minuten und unter Ausgaben von zehn US-Dollar eine derartige App schreibt:

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öffentlich einsehbarer Daten Mashable.