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Wie kann man immer noch Fan von 1860 München sein?

1860 München hat alles dafür getan, um zum Gespött des deutschen Fußballs zu werden. Unser Autor ist Sechziger, mittlerweile weiß er, was Schmerz bedeutet. Wir schickten ihn los, um sich und andere 1860-Fans ernsthaft zu hinterfragen.

Eines vorweg: Ich bin Löwen-Fan. In München aufgewachsen und nach Berlin ausgewandert, habe ich trotz hipper Partys, neuer Hobbys und zahlreicher Vernetzungen zu Hertha BSC und Union Berlin nie vergessen, wo ich herkomme. Aus München. Und München ist blau.

Im preußischen Pendant zur bayerischen "Boazn" (Kneipe) muss ich mich für diesen altehrwürdigen Klub trotzdem regelmäßig rechtfertigen. "Was? 1860-Fan? Warum das denn?" Aber eigentlich kann ich die lokalen Fußball-Patrioten ja verstehen. Wer sympathisiert schon freiwillig mit einem Verein, der jährlich arrogant vom Aufstieg redet, aber regelmäßig gegen den Abstieg spielt? Der mit dem Titel "Traditionsverein" hausieren geht, aber eben jegliche Tradition mit dem Einstieg eines Investors mit Füßen trat? Der innerhalb von 12 Zweitliga-Spielzeiten 20 Trainer verheizte? Ich, eben. Und mit mir noch Tausende andere Verrückte. Es war mir ein persönliches Anliegen, vor dem Auswärtsspiel der Gisinger bei Union Berlin einige Leidensgenossen zu fragen, was sie nach zahlreichen rabenschwarzen Jahren immer noch bei den Löwen hält. Egal, mit wem ich sprach, uns Löwen eint der Hang zum Sarkasmus, Masochismus und Größenwahn. Und wo wir gerade dabei sind: Nächstes Jahr steigen wir auf.

Auf VICE Sports findet ihr die Leidensprotokolle der Löwen-Fans.