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Abkühlung

Diese Posts zeigen, dass auch der Polizei die Hitze geistig zu schaffen macht

Regenbögen, Einhörner und Spiegeleier auf der Motorhaube – der Sommer scheint den Ordnungskräften zuzusetzen.
Screenshot von Polizei Frankfurt | Twitter am 3. August 2018

Beim Wort Hitze denken nur noch ein paar hoffnungslose Romantiker an Freibäder, Capri-Eis und Sonnencreme. Der Rest von uns hat in den letzten Wochen eine Reihe bitterer Wahrheiten einsehen müssen: Im Sommer krepieren unsere Handys wie im Zeitraffer, Drogenkonsum ist noch gefährlicher, und es ist tatsächlich möglich, sich totzuschwitzen. Eine finstere Zeit also. Und zu allem Überfluss ist bei Temperaturen über 30 Grad noch nicht einmal die Polizei noch das, was sie einmal war. Anstatt wie gewöhnlich etwas grimmig vor sich hin zu schwitzen, scheinen Polizisten im Sommer plötzlich Spaß zu haben. Zumindest lässt ein Blick auf ihre Social-Media-Aktivitäten genau das vermuten. Wir haben die Highlights der vergangenen Wochen für euch zusammengetragen.

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1: Das gerettete Schaf

Prinzipiell ein nobler Akt, ein Tier und noch dazu ein trächtiges, vor dem Ertrinken zu retten. Aber nicht nur das Bild wirft Fragen auf, das mit den beiden muskulösen Polizisten in Unterhose aussieht wie ein Shot aus einem extrem bizarren Erotikkalender. Wie kommt das Schaf in den Pool? Warum dieses Gruppenfoto? Und, mal ganz ehrlich: Wie erfrischend kann es schon sein, ein panisches Schaf aus dem grünen Poolwasser zu hieven?

2: Das "SpiegelPolizEi"

An dieser Stelle muss man wohl anfangen, darüber nachzudenken, ob die Polizei im Sommer vielleicht doch keinen Spaß hat, sondern ganz einfach den Verstand verliert. Verständlich wäre das. In einer Welt, in der mit steigender Temperatur alle Menschen immer nackter werden, sind Polizisten und Polizistinnen fast die einzigen, die ihre Kleidung nicht ablegen dürfen. Ein oder zwei Tage in blauer Uniform bei 35 Grad Streife laufen, würde vermutlich jeden in den Wahnsinn treiben. Das ist offenbar auch bei der Berliner Polizei geschehen. Anders lässt sich dieser Tweet jedenfalls nicht erklären.

3: Die "WaWeChallenge"

Schon Jörg Kachelmann propagierte wütend: Wir haben keine Hitze mehr, sondern Dürre. Und da die Polizei eine Wasserpistole hat, deren Tank mehrere tausend Liter fasst, bietet es sich doch an, mit diesem Spielzeug ausnahmsweise mal keine Demonstranten wegzuspülen, sondern rauszufahren und der Dürre entschlossen entgegenzutreten. Ursprünglich entstammt die #WaWeChallenge nämlich der Idee, dass die Blauen dem Grünzeug helfen und Pflanzen in Städten wässern.

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Was nach einer Zweckfremdung für die gute Sache klingt, hat für viele aber einen bitteren Beigeschmack, denn letztlich sind Wasserwerfer erschaffen worden, um gegen Menschen eingesetzt zu werden. Wo heute noch munter Kinder darunter plantschen, bekommt morgen schon ein Demonstrant eine ganz andere Abkühlung verpasst.

4: Einhörner und Eis

Halb Deutschland ertrinkt im eigenen Schweiß, aber nicht die Polizei. Die arbeitet auf Hochtouren daran, den Kinderfantasien und Traumvorstellungen ihres Berufsbildes gerecht zu werden. Auf Twitter schreibt die Polizei nicht mehr Wasserwerfer, sondern Regenbogenmacher, Polizistinnen essen Eiscreme und reiten sorglos auf Einhörnern durch die Welt. Na gut, ganz so ist es nicht. Aber es stellt sich die Frage, ob es nichts Wichtigeres zu tun gab, als mit Eis in der Hand und einem Einhorn auf dem Arm für das perfekte Urlaubsfoto – oder doch Arbeitsfoto – zu posieren.

5: Dein Tierfreund und Helfer

Nicht nur Pflanzen leiden unter Hitze, sondern auch Tiere. Und wenn die Polizei schon Parkbäume wässert, dann muss sie auch bereit sein, durstigen Hunden ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Selbst wenn das heißt, dass man einem Schäferhund mit Sonnenbrille ein eigenes Kinderplanschbecken aufstellen muss.

6: Eine Botschaft zur Kiki-Challenge

Liebessongs von Drake haben mit der deutschen Verkehrssicherheit eigentlich so viel gemeinsam wie ein für die Drogenfahndung ausgebildeter Schäferhund mit dem Schoßhündchen von Paris Hilton. Trotzdem hat die Polizei Osnabrück am Dienstag ihre eigene Version der "Kiki-Challenge" aufgenommen – und die rhythmischen Tanzmoves dabei kurzerhand durch einen wedelnden Zeigefinger ersetzt. Die eigentliche Challenge, bei der Leute aus einem fahrenden Auto springen und zum Song tanzen, hat die Polizei dabei grandios verkartoffelt: Im Video sitzt eine junge Mitarbeiterin mit blauer POLIZEI-Weste in einem stehenden Auto, springt auf und legt ein paar wackelige Dancemoves hin, die sie in einem HipHop-Club wahrscheinlich höchstens in einer dunklen Ecke performen könnte. Dann schubst sie ein offensichtlich älterer Polizist zur Seite und schwingt mahnend den Zeigefinger hin und her. Die unaufregende Message: Springt nicht aus fahrenden Autos, Kids. You only live once!

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