Es sind zwei Wochen vergangen, seit Pete Doherty und ich in seinem Laden abgehangen, Reggae in der Stille genossen, und Unterhaltungen über die Libertines geführt hatten. Als er mich irgendwann höflich bat, das Treffen zu beenden, ging ich vom Ende unserer kurzen Liaison aus. Doch eine Woche später flatterte bei Noisey eine Einladung zu seiner Galerie-Eröffnung ins Haus. Ich konnte mir die Gelegenheit, seine aktuellen künstlerischen Bemühungen zu bewundern, nicht entgehen lassen. Außerdem gab es ein DJ-Set von Babyshamble-Gitarrist Mik Whitnall. Also stieg ich am Dienstagabend in die Northern Line, stöpselte meine Fake-Beat-Kopfhörer ein, lud meine unvollständige Babyshambles-Playlist und begann darüber nachzudenken, was ich von Doherty als Künstler erwarten könne. Musste ich mit geschwärztem Eigenblut aus früheren Abenteuern rechnen oder würde Pete auf andere Techniken zurückgreifen? Hautschuppen? Wundflüssigkeit? Wachsmalstifte?
Als ich die Camden Gallery erreichte, wurde ich mit Gin in Teetassen und Cupcakes empfangen. Die Obsession der Babyshambles für diese Bill Sykes Version der britischen Kultur verwirrte mich, und die Atmosphäre hier fühlte sich eher an, wie auf der Eröffnungsnacht einer viktorianischen Burlesque-Show, als auf der Kunst-Ausstellung eines Junkies.
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Die Kunst ließ mich jedoch schnell wieder spüren, dass es sich um letzteres handelte. Semi-professionelle Bilder, verziert mit wahllos aneinandergereihten Schriften und Formen, die darüber gesprüht waren, erinnerten mich an die Zeit, als meine kleine Schwester den kompletten Umschlag meines Mittelstufen-Kunstbuchs vollgekritzelt hatte, und ich dann so tat, als ob das meine zukünftige künstlerische Richtung wäre. Petes Kunst-Verunglimpfung war großzügigerweise auf winzigen DIN A-5 Kärtchen abgedruckt, damit Jeder eines mit nach Hause nehmen konnte. Ein nützlicher Hinweis am Rand klärte darüber auf, dass die Bilder nicht der Originalgröße entsprächen, nur für den Fall, dass du denkst, die Bilder an der Galerie-Wand seien massiv vergrößerte Leinwanddrucke, und du hättest die Originale mitgenommen.
Dieses Werk ist eines meiner Lieblingsstücke. Teilweise orientalisch abstrakt, teilweise dem Niveau von „I’ve Met The Met” -Aufklebern entsprechend.
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