Ich fing an, meine Familie gezielt zu fotografieren, als ich bereits mehrere Jahre an einem Projekt über die Kriege im Irak und in Afghanistan gearbeitet hatte. Im besten Fall ist Fotografie für mich eine klare, gebündelte Manifestation unserer Erfahrung und die purste Reflexion des Unterbewussten. Doch im Krieg war die Fotografie für mich auch beklemmend geworden, verdorben durch Leid und Tod. Ich hatte vergessen, wie man Schönheit im Alltäglichen findet und wie befriedigend das ist. Ich fing an, meine Familie und das Zuhause meiner Kindheit zu fotografieren. Anfangs war es eine Dokumentation meiner Großeltern. Sie waren alt geworden und hatten mir ihre und meine Sterblichkeit vor Augen geführt. Mit der Geburt meiner Nichte erlebte die Familie einen Neuanfang. Durch sie fing ich an, mehr zu schätzen, wie viel Liebe mir zuteil geworden ist und welch ein Zufluchtsort dieses Zuhause schon immer war.