Seit dem 1:0-Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen am Samstag ist für Regionalligist Alemannia Aachen die Winterpause angebrochen. Und Winterpause heißt nicht nur Trainingslager, Hallenfußball und fußballfreie Wochenenden, sondern es beginnt auch die Zeit für Hinrunden-Highlight-Videos aus den deutschen Fanszenen. Und wir alle wissen, wie unterhaltsam, lustig oder verstörend diese sind—sei es der facettenreiche Rückrundenclip der Münchner Schickeria oder der großartige Schlägerei-Promofilm der Ultras Wuppertal. Nachdem uns die Aachener Gruppierung „Yellow Connection” schon mit solch einem Rückblick-Clip beglückt hatte, schenkte uns die Gruppe „Karlsbande Ultras”—überregional bekannt wegen einiger rechtsgesinnter Mitglieder—mit den Worten „Happy ACAB Day!” heute auch ein Video vom Alemannia-Support. Und es ist verstörend schnulzig.
Der 18-minütige Clip hat eigentlich alles, was ein guter Ultra-Rückblick braucht: Martialische Stimmungsbilder, mitreißende Hüpfmomente, ein oder zwei Torschreie und für die viertklassige Regionalliga auch ganz schön gut besetzte Mobsequenzen. Doch der Karlsbanden-Streifen bietet uns sogar noch weitere Elemente—denn er wurde scheinbar von einem ziemlich experimentierfreudigen und künstlerischen Graffitifreund und Filmstudenten erstellt. Der bastelte eine Art digitales Tagebuch mit dem Namen „Pyrotechnik Karlsbande Ultras” mit den stimmungsfreudigsten Szenen seit 2010… Moment, seit 2010? Geht es nicht um einen Rückblick auf die Hinrunde 2016/17? Aber wer will denn so kleinlich sein.
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Entspannte Schnittbilder eines Bandenmitglieds beim Bauen eines Joints und dem Rauchen vor dem neuen Tivoli bringen noch eine weitere kriminelle Komponente an diesem geschichtsträchtigen Tag. Aber das eigentliche Highlight des ganzen Clips ist die Musik. Statt die stimmungsvollen Lieder der vielgescholtenen Aachener Fans in den Vordergrund zu rücken, gibt uns Aachens Uwe Boll einen kitschigen EDM-Remix vom Schnulzen-Klassiker „Whatever” von Oasis. Danke dafür!