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Sex

25 Dinge, die du tun solltest, jetzt wo du 25 bist

Halte dich nicht verzweifelt an deiner verkoksten Jugend fest—auch erwachsen sein, kann sich fantastisch anfühlen!

Wie wir dir bereits erklärt haben, ist 25 ein Wahnsinnsalter. Theoretisch bist du noch jung—du bist noch immer ein Idiot, du trägst noch immer Skinny Jeans, und es ist akzeptabel, den Sonntag mit Runterkommpizza im Bett zu verbringen—aber du bist auch alles andere als jung. Vielleicht hast du ein graues Haar entdeckt. Vielleicht hast du eine Falte. Vielleicht machst du ein ganz dezentes, ganz leises Geräusch beim Aufstehen vom Sofa. So oder so: der Tod ist näher denn je. Hörst du dieses Geräusch? Dieses sanfte, pulsierende, nagende Geräusch? Das ist das Geräusch der Vergessenheit, und du starrst ihr direkt ins Gesicht.

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Aber warte, es ist nicht alles schlecht. Auch wenn dein Körper altert und dein Geist an dem Punkt angelangt ist, wo du im Club tanzt und denkst, „Was ist das für eine Scheiße? Was ist das für eine SCHEIßE? Ich weigere mich, zu diesem Song zu tanzen. Das ist keine Musik, das sind nur Geräusche"—es ist nicht alles schlecht. Zwar trauerst du zurecht den verlorenen ersten Malen deiner Jugend nach—die erste Zigarette, die erste Schlägerei, der erste Koitus—aber es wäre völlig unlogisch, deswegen zu denken, das Erwachsenwerden habe einem nichts Neues zu bieten. Und auch wenn niemand eine ganze Artikelreihe über erste Bügelerfahrungen in Auftrag geben wird, die etwas milderen Neuheiten deiner späten Zwanziger werden die Grauzonen eines Lebens auffüllen, das sich bisher vermutlich mehr wie eine Reihe von Blendgranatenexplosionen in einem Club angefühlt hat, als eine bedeutungsvolle Reise.

Hier sind 25 Dinge, die anfangen werden, dir Spaß zu machen, wenn du auf die Betonwand der 25 prallst.

1) Deine Finanzen in den Griff bekommen

Hey, Kinder! Hier ist euer Papa und wir werden heute darüber sprechen, warum es manchmal günstiger ist, einen Kredit aufzunehmen um seine Schulden zu begleichen, als mit dem überzogenen Konto zu leben und monatliche Überziehungszinsen zu zahlen. Später werde ich euch die hohe Kunst des „Kontoauszüge tatsächlich öffnen, um zu sehen, ob damit irgendeine Scheiße los ist" beibringen, und nachher sehen wir uns aufmerksam ein paar Fernsehwerbungen für aktuelle Konten an, um herauszufinden, ob ein Wechsel für euch sinnvoll sein könnte. Dann, um den Tag würdig abzuschließen, werden wir eine ernste Unterhaltung darüber führen, dass man seiner Bank keine Treue schuldet, nur weil man ein Studentenkonto bei ihr hatte, bei der das vor kurzem abgelaufene Zugticket für Jugendliche dabei war—klingt das nicht nach einem Riesenspaß? Na ja, eben nicht: Es klingt und ist zutiefst langweilig, doch die Sorgenfreiheit, die aus den obigen öden Strapazen folgt, kann verdammt nochmal berauschend sein. Seine Finanzen in den Griff bekommen zu haben macht viel mehr Spaß, als am Zweiten des Monats eine SMS von seiner Bank zu bekommen, in der steht, man habe seinen Überziehungsrahmen ausgeschöpft.

2) Entscheiden, mit welchen Freunden man Erinnerungen haben möchte

Mit 25 bist du etwa drei Jahre von dem nicht enden wollenden Sommer entfernt, den ich gerne „der Sommer, in dem jeder Depp, den du kennst, heiratet" nenne: ein Sommer der Veranden, des Nichtschimpfens vor betagten Tanten und der Erkenntnis, dass in Gesellschaft von Kleinkindern heimlich koksen keine gute Idee ist. Für dich wird es ein zweischneidiges Schwert, von all dieser Freundlichkeit und Liebe umgeben zu sein, denn sieh dich doch nur mal an: Du bist dazu verdammt, alleine zu sein.

Alleine bis auf deine Freunde, natürlich. Mit 25 machst du eine Grätsche zwischen zwei Gruppen von Freunden: die schwammige Gruppe von zusammen aufgewachsenen Schwachköpfen, mit denen du in der Schule abhingst, und tatsächlich erwachsene Freunde, die du tatsächlich jede Woche siehst und mit denen du in Bars gehst. Du hast jetzt einen Job und Dinge zu tun—du hast Hochzeiten zu besuchen und über Banken nachzudenken, und jetzt wo ein Viertel deines Lebens bereits im Klo runtergespült wurde, ist deine Zeit ein begrenztes und kostbares Gut. Musst du wirklich zu dem Typen, mit dem du damals zur Unizeit zusammengewohnt hast, ein so gutes Verhältnis pflegen? Dieser Kumpel, der dich mal in der Schule verprügelt hat, dir aber jetzt zehn Prozent Rabatt gibt, wenn er dein Auto repariert: brauchst du ihn wirklich? Diese Mädchen, die dich fallen lassen, sobald sie einen Freund haben, müssen doch nicht wirklich in der ersten Liga sein, oder?

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So wie ich das sehe, werden die Altersheime der entfernten, spacig-schwebenden Zukunft, in denen wir alle dem Tod entgegenkompostieren, einfach nur der Hammer: PlayStations, Slutdroppen, eine Art inhärente ironische Schätzung für unser geteiltes Leid, die dazu führt, dass wir uns einen verdammten Ast lachen während wir aus dem Dahinsterben anderer Vines produzieren. Wenn ich in der eisernen Lunge, die unweigerlich einmal zu meinem Grab werden wird, eingesperrt bin, will ich mit meinen Freunden—den richtigen Freunden, deren Gesellschaft keine Anstrengung bedeutet—lachen und Witze reißen und zurückdenken an das coole Zeug, das wir in unseren Zwanzigern gemacht haben. Also such sie dir jetzt aus, und schafft Erinnerungen.

3) Etwas Neues lernen

In meinen frühen Zwanzigern—bevor ich zum wandelnden, klagenden Diabetesrisiko wurde—hielt ich es für das Langweiligste des Universums, wenn erwachsene Menschen ein neues Hobby durch Weiterbildungskurse aufnehmen. Was, du willst was lernen? In deiner Freizeit? Streeeeber.

Aber jetzt verstehe ich es: Ich habe schon lange nichts Neues mehr gelernt, und es macht Spaß, Dinge entsprechend eigener Vorstellungen zu lernen, ohne dass einem dabei Vorträge aus einem Lehrplan gehalten werden. Und hier ist noch etwas, auf das ich jede Sekunde meines verdammten Tages verwende: auf einen Bildschirm starren. Also, na klar will ich lernen, wie man klettert und Schmetterlinge sammelt und Badminton spielt und so. Jede Stunde meines Lebens, die ich nicht auf Twitter verbringe, erhöht meine Chance, vielleicht einmal glücklich zu werden.

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4) Auf deine Eltern hören

Du bist jetzt erwachsen, und da sie dir keine Ausgangssperre auferlegen oder dir für's Rauchen die Leviten lesen können, werden deine Eltern zunehmend irrelevant: ein Ort, an den du gehst, wenn du einen Braten essen willst, zwei alte Menschen, die ein wenig wie du aussehen und immer wieder anrufen, um zu fragen, ob du dein Gemüse isst und Freunde gefunden hast. Und ja: Dein Papa mag oberflächlich betrachtet vielleicht etwas langweilig sein („Es gibt zwei Dinge, die ich mag, Sohn und/oder Tochter, und das ist Formel 1 schauen und über Formel 1 nachdenken"), aber versuch mal, ihn mit in die Bar zu bekommen, und pass auf, wie unterhaltsam er nach drei Bier ist. Nicht nur strotzt er wahrscheinlich vor Geschichten darüber, wie er rumgevögelt hat, bevor er deine Mama kennenlernte, er wird auch jede Menge weise, rührselige Ratschläge haben; außerdem versteht er deine Welt von Netflix, Flashmobs und USB-Sticks nicht, also wirst du dich hinterher jünger fühlen. Lerne deine Eltern kennen. Sie sind viel cooler, als du denkst.

( Außer sie sind tot.)

5) Grundlegende Heimwerkerfähigkeiten entwickeln

Weißt du, wie die Lichter in deiner Wohnung immer wieder ausgehen? Weißt du auch, dass du das selbst reparieren kannst ohne den Vermieter anrufen zu müssen? Du wechselst einfach die Glühbirnen. Oder erneuerst eine Sicherung, was lediglich bedeutet, zwei kleine Dinger auszutauschen, die man im Geschäft an der Ecke bekommt. Möbel zur Selbstmontage zusammenzubauen, ohne dabei ein Regal falsch herum zu montieren, ist so erfüllend, dass es dich vielleicht der Erleuchtung näher bringt—Harfengeklimper und Engelsgesang ertönen, wenn du einen Blumentopf auf einem Beistelltisch platzierst, ohne dass das Ganze einstürzt und in Flammen aufgeht.

6) Verdammt nochmal etwas tun, das du schon immer tun wolltest

Ich wollte schon immer mal nach New York. „Ich wollte schon immer mal nach New York", erzähle ich den Leuten, wehmütig, meist wenn sie gerade aus New York zurückkommen. Weißt du, was für ein bescheidener und beschissener Traum das ist? Ich könnte das jetzt sofort tun. Ich könnte jetzt zu einem Flughafen fahren und die Sache angehen. Es würde insgesamt wahrscheinlich an die 2000 Euro kosten, und das ist inklusive übertrieben viel Taschengeld für all die Bagel, die ich essen werde. Wenn du schon immer etwas tun wolltest, dann scheiß' einfach auf alles und mach es. Du bist 25. Wer soll dich schon aufhalten?

7) Der coolste Onkel oder die coolste Tante sein, der/die ein Mensch sein kann

Vielleicht hast du sogar ein menschliches Wesen aus deinem eigenen Körper oder dem Körper einer anderen geboren. Wenn dem so ist: Glückwunsch dazu, dass du jede verbleibende Sekunde deines Lebens verantwortungsvoll sein musst. Wenn nicht, dann such dir einfach die nächstbeste jüngere Cousine oder den kleinen Neffen oder so, und sei der absolut coolste Onkel oder die coolste Tante, der oder die du nur sein kannst. Ach, so ist das, Papa kauft dir kein Lego weil du zu Weihnachten einen ganzen Haufen bekommen hast? Dann rate mal, wer dir eben Lego gekauft hat, Kleiner. Was, deine Mama will nicht mit dir Mario Kart spielen, weil sie zu sehr damit beschäftigt ist, alles andere zu tun, das nötig ist, um dich am Leben zu halten? Dann rate mal, wer dich gleich mit Bowser am Koopa Troopa Beach abstinken lässt, Loser. Ziel ist es, das Kind dazu zu bringen, dich mehr zu mögen als die Eltern selbst, und unbeschwert von Dannen zu ziehen, wenn es anfängt zu weinen oder zu scheißen oder irgendwas zu tun, dessen sich Erwachsene annehmen müssen.

8) Etwas mit deinen Wochenenden anfangen

Netflix ist ein bisschen wie Heroin wenn Heroin das Sich-Kaum-Bewegen mit der Möglichkeit, alle sieben Staffeln von The West Wing zu schauen, kombinieren würde. Die Tatsache, dass Netflix dieses „Bist du noch da? Du hast 100 Folgen Prison Break am Stück angesehen und es gibt nicht mal so viele Folgen, folglich hast du anscheinend im Kreis gekuckt und einige mehrmals angesehen"-Feature einprogrammiert hat, sagt alles: Bald wird der Streaming-Anbieter die Behörden über deinen Tod in Kenntnis setzen wenn bei dir 60 Stunden The Office: An American Workplace registriert werden.

Es ist leicht, ein Wochenende an Kampfstern Galactica zu verlieren, und dann noch eins, und bald sagst du: „Neein, kann nicht mit—bei mir steht ein Staffelfinale an", und dann hören deine Freunde auf anzurufen, und dann in fünf entfernten Jahren werden Leute deinen Namen erwähnen und fragen, was aus dir geworden ist, und sie werden sagen: „Ach, du weißt schon. Halt total langweilig geworden." Das darf nicht passieren, und es sind deine Wochenenden, an denen es dich erwischt. Besuche Kunstgalerien. Geh wandern. Geh an jeden beliebigen Ort, so lange du dort nicht deine abstoßenden, ungewaschenen Genitalien wie zerdrückten Schinken raushängen lassen darfst.

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9) Lernen, mindestens eine vernünftige Mahlzeit zu kochen

Wo wir gerade von Schinken sprechen: Wenn du genau eine Mahlzeit kochen kannst, die 8 von 10 Punkten verdient hat, kannst du Menschen dazu bringen, mit dir schlafen zu wollen. (Wenn du gutaussehend bist, dann kommst du damit davon, wenn diese Mahlzeit eine 7 von 10 ist—ein annehmbares Steak oder ein Pfannengericht, das nicht mit Burgerresten zubereitet wurde.) Und so funktioniert's: lade die Person zu dir ein, öffne eine Flasche Wein, koche vor ihnen mit ausladenden Bewegungen sowas wie Pastete oder eine Tajine oder Guacamole—oder Apfelstreusel: Apfelstreusel bringen Menschen dazu, mit dir schlafen zu wollen—und dann hab einfach gleich danach Sex mit ihnen. Es ist eine natürliche menschliche Reaktion, losvögeln zu wollen, wenn man dabei zusieht, wie jemand einen Haufen kochender Äpfel, Butter und Hafer in einen leckeren Streuselkuchen verwandelt.

Bierhähnchen ist gut, weil man dazu vorher ein wenig Bier trinken muss. Foto: Jamie McCaffrey | Flickr | CC BY 2.0

10) Lernen, wie man ein Brathuhn nach Strich und Faden brät

Man nehme ein Brathuhn. Man reibe etwas von diesem vornehmen Salz, das in Dosen verkauft wird, darauf. Wahrscheinlich etwas Olivenöl. Man viertele zwei Zitronen und schiebe diese in die Öffnung, die einst sein Arsch war. Ein bisschen Thymian, falls vorhanden. Man brate es für etwa anderthalb bis zwei Stunden. BÄM. Du hast soeben ein Huhn nach Strich und Faden gebraten. Die Haut ist knusprig und das Fleisch vorzüglich. Dreh es um und schneide die Pfaffenschnittchen heraus. Iss einen Schenkel, als wärst du ein Höhlenmensch. Schnetzle etwas übergebliebenes Brustfleisch und mache am nächsten Tag Singapurnudeln. Du hast gerade ein Huhn gebraten, Mann! Du bist spitze!

11) Niemals deinen Akku leer werden lassen

Wenn du Anfang Zwanzig bist, ist deine Unzuverlässigkeit, Marke unterwegs-durch-die-Hecke-geschleift-worden, zu-spät-in-die-Arbeit-kommen, ich-bin-an-einem-Donnerstag-ausgegangen-und-habe-durchgemacht, eine coole Eigenschaft: du bist die schrullige Hauptfigur im Teen-Movie deines Lebens! Du bist wie Zooey Deschanel, wenn Zooey Deschanel im Studentenwohnheim eines Fremden aufwachen und sich die Zähne mit dem Finger putzen würde, damit der Arschlochgeschmack weggeht! Du hast gerade Pizza ins Büro bestellt! Du bist so verdammt jung!

Doch wenn du auf die 25 prallst, verlieren Chefs so richtig ihren Sinn für Humor dafür, dass du um 11 Uhr nach Rimming und Ouzo riechend aufkreuzt. Hier ein Tipp: lade dein Handy voll auf, bevor du abends ausgehst. Um das zu tun, brauchst du zwei Ladegeräte: eins für zu Hause und eins für die Arbeit. Diese 10-Euro-Investition bei jedem beliebigen Handy-Mann bedeutet, dass du, wenn du mit einem Riesenschädel aufwachst—und du bist, sagen wir mal, an einem Strand—deine Ausreden-SMS an deinen Chef senden kannst, Wo-zur-Hölle-bist-du-Anrufe beantworten kannst, deine Emails beantworten kannst, damit deine Kollegen dich nicht für einen totalen Wichser halten, und ein Taxi bestellen kannst, das dich nach Hause bringt um eine frische Hose zu holen und dann direkt in die Arbeit fährt. Du bist so 25, Mann! Du triffst immer noch die gleichen, verantwortungslosen Party-Entscheidungen, aber du hast sie dermaßen im Griff!

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12) Anfangen, deine Vergangenheit zu frisieren

Bis du die 25 erreicht hast, wirst du in deiner Jugend einige Sachen getan haben, die dich vor Scham erstarren und erröten lassen: Du wirst aus einer Bar geflogen sein. Du wirst Evanescence ernsthaft gemocht haben. Du wirst ein freiwilliges soziales Jahr gemacht und eine Lehmhütte gebaut und ein Foto von dir, wie du neben einem Haufen verhungernder Kinder wohlwollend schaust, zu deinem Tinder-Avatar gemacht haben. Du wirst das Letzte gewesen sein.

Also fang an, die schlechten Parts rauszuschneiden. Du kennst doch den Typen, der jedes Mal, wenn ihr etwas trinken seid, alle daran erinnert, wie du damals im Sportunterricht keinen Liegestütz geschafft hast? Lass ihn uns loswerden. Liebesbriefe, die du als Teenager geschrieben hast? Verbrenn' sie. Das freiwillige soziale Jahr? Lösche es aus deinem Lebenslauf. All die grässliche Kleidung, für die du vor zwei Jahren ein wenig zu breit wurdest, aber die du einfach nicht schaffst wegzuwerfen, weil sie dich an deine schlanke, risikofreudige Jugend erinnern? Schieß' sie in die verdammte Sonne.

13) …allerdings auch zurückblicken und über deine Jugend lachen

Du hattest mal einen Augenbrauenring, verdammte Scheiße. Du bist bis 4 Uhr morgens wach gewesen und hast an einem Roman geschrieben. Du hast einen zerbröselten Brühwürfel gekauft, weil du dachtest, er sei Hasch. Grab dein altes Notizbuch für Gedichte oder dein MySpace-Profil aus oder so, und lach über die erbärmliche Gestalt, die du mal warst. Eigentlich ist es ein verfluchtes Wunder, dass du es so weit geschafft hast.

Du, in all deiner Pracht. Foto: istolethetv | Flickr | CC BY 2.0

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14) Realisieren, dass Großeinkäufe cool sind

Unter 25 bestanden die meisten meiner Supermarkteinkäufe aus einer Packung von diesen Supermarktkeksen und so vier Dosen, äh, von diesen Baby-Zuckermais-Dingern? Vielleicht eine Mehrfachpackung Bifi? Ich weiß nicht. Brauchen wir Ketchup?

Mach die Augen auf und sieh ein, dass es klasse ist, Großeinkäufe zu machen. Du weißt, wie der Kühlschrank an Heiligabend aussieht? Du weißt, wie unglaublich gut sich der Heiligabendkühlschrank anfühlt? Das ist das Baby eines Großeinkaufs. Und das kannst du jeden Tag bei dir zu Hause haben, wenn du einfach nur einmal die Woche in den Supermarkt gehst und Folgendes holst: einen Mordshaufen Faschiertes, eine riesige Packung Huhn, irgendwas Reduziertes zum Einfrieren, Gemüse, eine große Mehrfachpackung Joghurt, ein paar edle Teebeutel, die du noch nie probiert hast, Toilettenpapier, ein Gewürz und gefrorene Pommes, die du vergessen wirst auszupacken und die unweigerlich als aufgeweichte Masse im Müll landen werden. Ein ordentlicher Großeinkauf kann dein Leben verändern. Bis du nicht drei Viererpacks Thunfisch gekauft hast, denn "die sind echt günstig", hast du nicht wirklich gelebt.

15) Tiere retten oder so

Selbst wenn du nur ein paar Euro monatlich an eine wohltätige Organisation spendest—du solltest damit anfangen, die Auswirkungen deiner Gegenwart auf der Erde etwas weniger beschissen zu gestalten als in den letzten 25 Jahren. Zum Beispiel: Kokain zerstört ganze Regenwaldgebiete. Jedes Mal wenn du eine Toilettenspülung betätigst, werden etwa acht Liter sauberen Wassers weggespült. Du persönlich bist schlimmer als ein alter Kühlschrank voller Sprühdosen, der brennend und an ein Atom-U-Boot geschnallt durch das Nigerdelta dümpelt. Rette eine Katze oder so. Arbeite ehrenamtlich. Such dir eine Wohltätigkeitsorganisation, die dich tatsächlich interessiert, und finde die beste Möglichkeit, ihr dein Geld oder deine Zeit zu spenden. Du hast 25 Jahre damit verbracht, ein egoistisches Stück Scheiße zu sein, gönn' dir also jetzt eine neue Art Glück, das man nur erreicht, indem man kein Arschloch ist.

16) Anfangen, Obdachlosen Kleingeld zu geben

Das nächste Mal, wenn dich jemand um etwas Kleingeld bittet und du etwas Kleingeld hast, gib ihnen einfach das Kleingeld, Mann. Denk nicht darüber nach, wofür sie es ausgeben werden. Stell dir nicht die Abschreckungs-Storys vor, die man so hört, wo die Obdachlosen Idioten wie dich Euro um Euro ausnehmen, um sich dann in ihrer Villa in Grenada zur Ruhe zu setzen. Da sitzt ein Mensch mit einem zitternden Hund auf dem Gehweg, weil dieser Mensch kein Haus mit einem Sessel darin hat, wo er stattdessen sitzen könnte. Es kostet etwa einen Euro, kurz anständig zu ihnen zu sein.

17) Lernen, mit jemandem zusammenzuleben

Wische Brösel von Flächen, erledige den Abwasch sofort, richte den Pissestrahl auf die Toilette selbst und—wie die Büroleitung dich wahrscheinlich diese Woche mit einer passiv-aggressiven Email an die gesamte Belegschaft ermahnen musste—wenn du einen abscheulichen Schiss in die Toilette gemacht hast, spül' ihn runter. Es ist dein Schiss. Wer zur Hölle bist du, dass du dich nicht dazu verpflichtet fühlst, deine eigene Scheiße runterzuspülen?

Na Süße, haste an der Wäscheleine noch Platz für mich? Foto: ho visto nina volare | Flickr | CC BY-SA 2.0

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18) Anfangen, dein seltsames Sex-Zeug nüchtern zu tun

Jugendlicher Sex im Hauseingang ist ja gut und schön, aber bis heute wurde dieser wahrscheinlich angetrieben von der Art Adrenalin, die nur wirklich einsetzt, wenn man trinkt, als wäre man mit dem Kopf voran aus einer Kanone ins Meer geschossen worden. Sex über 25 ist großartig: Du weißt, was dir gefällt, du weißt, was dir nicht gefällt, du weißt, womit du davonkommst, du bist wirklich verdammt gut darin und du hast genug Bettzeug angesammelt, auf dem du dich hinterher entspannen kannst.

19) Dich um deinen Körper kümmern

Diese Müdigkeit und Lethargie, die du die ganze Zeit verspürst? Es gibt Vitamine, die dagegen helfen. Diese seltsame, klickende Schulter, die du hast? Irgendwie so ein dumpfes Klicken macht die Schulter. So ein tapp. Zeig' sie einem Arzt! Vielleicht brauchst du einfach nur eine wirklich gute Massage, vielleicht hast du auch eine seltene, nicht diagnostizierte Schulterkrankheit. Ein Arzt kann dir sowas sagen.

Denn es stellt sich heraus, dass Hulk Hogan Recht hatte, als er sagte, man solle seine Vitamine nehmen und dann könne nichts schiefgehen, und Mr. Motivator hatte Recht mit den frühmorgendlichen Trainings. In gewisser Weise sind schrumpelige alte Männer in Trikots die schlausten Typen der Welt. Was es wiederum so seltsam macht, dass sie sich freiwillig anziehen wie Sexualstraftäter. Jedenfalls: Trimm dich, verschaff dir eine Ladung Schlaf, wirf ab und zu eine Centrum-Kapsel ein. Du wirst dich ausgezeichnet fühlen.

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20) Eine schöne Sache besitzen, die du bei einem Hausbrand retten würdest

Vor 25 waren meine einzigen Besitztümer, die es wert gewesen wären, vor einem Hausbrand gerettet zu werden, dieses eine Paar gute Socken, die seitdem ein Loch bekommen haben, und vielleicht, äh, mein Reisepass oder so? Ich weiß nicht. Meine Schlüssel? Würde ich meine Schlüssel brauchen, wenn mein Haus abbrennen würde? Ich weiß es nicht. Jetzt besitze ich ein wirklich gutes Messerset. Das wäre jetzt ich: keine Socken, kein Reisepass, das Haus hinter mir lichterloh, und ich entferne mich lächelnd mit meinen Messern. (Wenn ich nur eins wählen dürfte, würde ich das große Messer nehmen.)

21) Dir einen Job suchen, der dir gefällt

Offensichtlich liegt Europa in Trümmern und die meisten Leute haben Glück, wenn sie überhaupt einen Job haben, geschweige denn einen, den sie mögen, aber mit 25 hast du praktischerweise nicht wirklich viel Verantwortung und gleichzeitig noch immer einen Rest der „Scheiß auf alles, ich bin mal sechs Monate in Thailand"-Einstellung, die du mal hattest. Wenn du jemals vorhaben solltest, den Beruf zu wechseln, oder noch etwas zu studieren, oder alles abzuhaken und freiberuflich zu arbeiten, oder in ein anderes Land auszuwandern: jetzt ist so ziemlich der beste Zeitpunkt dafür.

22) Dich um Politik scheren

Selbst wenn du Unrecht hast—selbst wenn du es für unwahrscheinlich hältst, dass Nigel Farage riecht wie alle Zigarren, die jemals in einem Striplokal geraucht wurden, in einem—es ist gut, sich selbst aus dem Nebel der Unwissenheit zu ziehen und, zum Beispiel, Nachrichten zu sehen und etwas davon zu verstehen. Vielleicht bist du schon seit Jahren an Politik interessiert—wenn du je in einem Zimmer, in dem ein Che Guevara-Poster hing, einen Joint geraucht hast, dann zählt das—aber speziell wenn es Wahlen gibt, solltest du dich mehr reinhängen.

Es ist tatsächlich richtig erbaulich, eine fundierte Meinung zu etwas zu haben, vor allem wenn man eine Kneipendiskussion gewinnt, nur weil man sich die Zeit genommen hat, einen Artikel im Independent zu lesen. Also geh ein paar Zeitungen lesen. Werde wütend über Dinge. Geh' auf eine Demo, wenn du meinst, dass es unbedingt sein muss. Scher dich um etwas.

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Kunst. Foto von Klovovi |Flickr | CC BY 2.0

23) Aufhören zu versuchen, deine Helden zu sein

Jede Menge Drogen nehmen, lange aufbleiben und dabei Dinge bemerken wird dich nicht zu Hunter S. Thompson machen. Echt schnell über Füße reden macht dich nicht zu Quentin Tarantino. Heute bist du ein vollständig entwickelter Mensch. Du bist fest auf deinem Kurs. Hör auf damit, auf genau die gleiche Lederjacke zu sparen, wie Drake sie im „Fuckin' Problems"-Video trägt.

24) Brunch

Du wirst anfangen, auf Brunch abzufahren. Es ist keine wirkliche Mahlzeit, aber wenn deine Partynächte kürzer und deine Kater länger werden, dann fängt man an, total auf Brunch abzufahren.

25) Annehmen, was das Erwachsenwerden an Neuem bringt

Es gibt diese ganze Theorie, die besagt, dass jede Zelle deines Körpers im Laufe von sieben Jahren erneuert wird: all deine Knochen, all deine Adern, diese seltsame Beule an deiner Stirn. Es ist halb wahr, halb falsch, aber der Vergleich passt ziemlich gut: du bist ein völlig anderer Mensch als dieser gertenschlanke 18-jährige Teenager, der du einmal warst, mit diesem Haarschopf, weißt du noch, deine unverbrauchten, jungen Augen in die helle Morgensonne der Hoffnung blinzelnd.

Betrachte es mal so: wenn du jetzt 25 bist, dann warst du 18 als das erste iPhone herauskam. Jetzt sieh dir nur mal die iPhones an! Du warst mal ein iPhone, und heute bist du ein iPhone 6! Du hast jetzt vorne und hinten eine Kamera! Du kannst Video in Zeitlupe aufnehmen! Du bist viel breiter als du es mal warst und seltsamerweise auch flacher!

Sie ist ganz gut, diese Veränderung. Du bist jetzt ein besserer Mensch als du damals warst, außer du hast eine Mordserie begangen oder so. Du bist vollständiger, ausgereifter und fühlst dich wohler in deiner Haut. Die Chancen stehen gut, dass du auch bessere Jeans trägst. Das ist doch ein Grund zum Feiern, oder? Du bist nicht mehr jung-jung—du wirst nie wieder die Person sein, die neue Umgangssprache erfindet; niemand wird dich als Wunderkind bezeichnen, wenn du etwas gut machst, man erwartet einfach Kompetenz von dir—aber das ist nichts Schlechtes.

Viele Leute fürchten das Alter: sie werden nie wieder Dinge zum ersten Mal tun, befürchten, dass diese unbändigen Schmetterlinge nie wieder in ihrem Bauch einen Sturm zusammenflattern werden, dass sie in die Mittelmäßigkeit verschwinden, während ihr Leben zunehmend zu einem einzigen langen IKEA-Besuch wird.

Aber so ist es nicht: beim Altern geht es darum, neue Dinge zu finden, die man liebt, anstatt sich verzweifelt an den alten Dingen festzuklammern, die man früher mal geliebt hat. Werd' nicht zu einem von den Knallköpfen, die im Schlafanzug in der Müslibar sitzen und darüber reden, wie sehr sie die alten Ghostbusters vermissen.